Bauernverband beklagt Tendenzen in der Politik die Corona-Krise zur Bekämpfung der Klimapolitik zu nutzen.

Der Deutsche Bauernverband warnt vor einer Instrumentalisierung der Corona-Krise gegen eine ambitionierte Klimapolitik. Wir dürfen jetzt nicht in unseren Bemühungen nachlassen, eine Strategie gegen den Klimawandel zu entwickeln, fordert Bauernpräsident Joachim Rukwied gegenüber der „Rheinischen Post“. Der Klimawandel steht unverändert mit höchster Priorität auf der politischen Agenda. Er ist eine der entscheidenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Wir sind mit den konkreten Auswirkungen bereits konfrontiert. Es gibt immer stabilere und länger andauernde Hochdruck- und Tiefdruckphasen. Der Winter 2019/2020 hat überdurchschnittliche Niederschläge gebracht, während es seit fast fünf Wochen praktisch nicht mehr geregnet hat. Die Felder und die Kulturen brauchen dringend Feuchtigkeit, damit sie normale Erträge bringen, warnt Rukwied. Ein richtiger Landregen wäre jetzt ideal, aber es ist derzeit kein Regen in Sicht. Aus der Corona-Krise dürfen keine falschen Schlüsse gezogen werden. Es darf kein Zögern geben und die notwendigen Maßnahmen müssen zeitnah umgesetzt werden. Der Bauernpräsident sieht allerdings auch bei den aktuellen Neuregelungen Bedarf für eine Nachjustierung. Nehmen wir die neue Düngeverordnung als Beispiel. Sie ist von der fachlichen Seite her kaum in der Praxis umzusetzen. Statt sich auf den Schutz des Grundwassers zu konzentrieren, und entsprechende Maßnahmen zu treffen, verbietet die Verordnung auch den verantwortungsvollen Umgang mit Düngemitteln. Aufgrund der modernen Landtechnik können wir die Düngung zielgenau und dosiert steuern. Bei einer Unterversorgung der Nutzpflanzen kommt es zu erheblichen Ernteeinbrüchen, betont Rukwied in der „Rheinischen Post“. Die Wachstumsphase wird gestört und die Wurzeln bleiben zurück. Damit sind die Pflanzen nicht in der Lage, im gewünschten Umfang Stickstoff zu binden. Die Konsequenz daraus ist dann das genaue Gegenteil von dem, was wir eigentlich erreichen wollten. Wir haben doch das gleiche Ziel, das Grundwasser sauber zu halten, stellt der Bauernpräsident fest.

Redaktion poppress.de, NeoMatrix