Anja Stahmann, Grüne und Vorsitzende der Sportministerkonferenz, sieht das Vertrauen in Profifußball erschüttert.
Nachdem Salomon Kalou, Fußballprofi bei Hertha BSC, ein Video aus der Kabine des Bundesligisten live streamte, äußert sich Anja Stahmann konsterniert. Das Video zeigt, wie die Fußballer die Hygieneregeln komplett missachten. Damit werde der Hygieneplan der DFL, die die Bundesliga betreibt, ad absurdum geführt. Mit dieser Veröffentlichung habe Kalou dem gesamten deutschen Profi-Fußball einen Bärendienst erwiesen.
Geradezu schockiert sie Stahmann gewesen, was sie auch für ihre Kollegen in der Sportministerkonferenz bestätigen konnte. Neben dem Verstoß gegen die Hygieneregeln weckte das Skandal-Video auch Fragen nach der Ernsthaftigkeit, mit der die Clubs das Verhalten ihrer Spieler kontrollierten. Zudem sieht Stahmann die Nachricht kritisch, dass Clubs ihren Spielern Maulkörbe für den Kontakt mit der Presse gegeben haben sollen. Möglicherweise sollten positive Covid-19-Fälle verheimlicht werden. Was dies alles nun für den Profi-Fußball bedeute, dazu äußerte sich die Grünen-Politikerin jedoch zurückhaltend. Sie warf dennoch in den Raum, dass in einem solchen Fall komplette Mannschaften in Quarantäne geschickt werden müssten. Dann wäre das gesamte Prinzip des Re-Starts der Bundesliga infrage gestellt. Die Entscheidung, der Bundesliga die Wiederaufnahme ihres Betriebs zu erlauben, traf man in der SMK abgekürzten Sportministerkonferenz dann aber doch einstimmig. Was den konkreten Termin für die ersten Bundesligaspiele angehe: Da habe es auch Stimmen gegeben, die für Ende Mai plädierten. Letztlich setzten sich aber jene durch, die Geisterspiele in der Bundesliga bereits wieder ab Mitte Mai zulassen wollten. Ursprünglich war auch noch eine zweiwöchige Quarantäne der Teams vor Re-Start geplant. Dieser Zeitrahmen wurde aus der finalen Regelung allerdings wieder entfernt.
Redaktion poppress.de, Stiggy
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