Zahlreiche Fragen bezüglich des Datenschutzes beim digitalen Unterricht seien nicht geklärt, bemängelte der Deutsche Philologenverband.

Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, nahm die Länder in die Pflicht und fordert eine zügige Verbesserung der unhaltbaren Situation. Gegenüber dem „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ sagte sie für deren Donnerstagausgaben, dass es nicht gehe, Lehrer mit den Problem des Datenschutzes allein zu lassen. Die Politik könne Pädagogen nicht zu neuen Methoden beim Digitalunterricht ermuntern, sich aber nicht um den entsprechenden Schutz der Daten kümmern.

Ohne einen entsprechenden Rahmen beim Datenschutz sei digitaler Fernunterricht nicht möglich. Sie mahnt die Kultusminister der Bundesländer und deren Datenschutzbeauftragte, endlich die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig kritisierte Lin-Klitzing, die unterschiedlichen Regelungen in den verschiedenen Ländern. So sei in einem Bundesland erlaubt, mit Schülern Videokonferenzen mit Zoom abzuhalten, in anderen nicht. Wiederum andere Länder machen es Lehrern unmöglich, diese Lösung zu nutzen, weil der datenschutzrechtliche Rahmen fehlt. Nach Ansicht der Verbandschefin resultiert daraus ein chaotisches Ergebnis, bei dem viele Fragen unbeantwortet bleiben. Darunter leiden Pädagogen und Schüler gleichermaßen. Susanne Lin-Klitzing forderte von den Ländern Lösungen, die auf dem neusten Stand sind, fehlerfrei funktionieren und den aktuellen Anforderungen des Datenschutzes entsprechen. Neben Möglichkeiten für Chats und Videokonferenzen gelte dies auch für die Verteilung von Lehrmaterial. Außerdem forderte sie das Sicherstellen eines Zugangs für alle Beteiligten. Alternativ forderte die Vorsitzende des Philologenverbandes, dass für die Dauer der Corona-Pandemie die datenschutzrechtliche Freigabe der existierenden Kanäle erfolgt. Angesichts der hohen Erwartungen der Gesellschaft an den Fernunterricht müsse auch die entsprechende digitale Infrastruktur vorhanden sein. Außerdem haben die Bundesländer die entsprechende Rechtssicherheit herzustellen. Als positives Beispiel nannte Lin-Klitzing Rheinland-Pfalz. Dort gewährt das Bildungsministerium allen Schulen Zugang zum Konferenzsystem Cisco Webex. Eine ähnliche Lösung wünscht sie sich von allen Ländern und forderte eine schnelle Umsetzung durch die Kultusministerkonferenz.

Redaktion poppress.de, berufstouri