Nach dem Norden der Erde können nun verstärkt Entwicklungsländer von der Coronakrise betroffen sein, befürchtet die Bundesregierung.

Das Auswärtige Amt schätzt ein, dass die Welt global gesehen noch am Anfang der Coronapandemie steht. Dies zitiert das „Handelsblatt“ am Freitag aus einem Bericht des Auswärtigen Amts. Er entstand für den Deutschen Bundestag. Demnach befürchten die deutschen Außenexperten, dass sich die Krise nun vermehrt in den Süden verlagert. Dort trifft sie auf schwache Länder, denen eine politische Instabilität drohen könnte. Gleichzeitig sieht das Ministerium die Gefahr von großen Hungernöten und steigende Migrationsströme. Betroffene Regionen seien in der Sahelzone aber auch Lateinamerika zu finden.

Covid-19 werde Ungleichheiten verschärfen, glauben die Außenexperten. Dies gelte nicht nur zwischen Ländern und Regionen, sondern auch innerhalb von Gesellschaften. Erfolge, wie das Zurückdrängen des Nord-Süd-Gefälles beim Wohlstand, könnten durch das Coronavirus verloren gehen. Die Diplomaten fordern deshalb, in Nachtragshaushalten ausreichend Mittel für die Unterstützung der Menschen in den schwachen Regionen zu berücksichtigen. Dabei gehe es besonders um die Stärkung der staatlichen Gesundheitssysteme. Negative Auswirkungen erwartet das Außenamt auch für den globalen Handel. Dies habe Einfluss auf die Erholungsaussichten der deutschen, exportlastigen Wirtschaft. Aus dem Bericht geht hervor, dass das Auswärtige Amt für die globale Wirtschaft angebots- und nachfrageseitige Schocks erwartet. Zusätzlich dürfte das Unterbrechen ganzer Wertschöpfungsketten zu einer schweren Rezession führen. Die Außenexperten schätzen ein, dass eine nationale Abschottung keine Lösung verheißt. Gerade strukturschwache Länder würden darunter besonders stark leiden.

Redaktion poppress.de, berufstouri