Matthias Horx prognostiziert tiefgreifenden Wandel in der Nutzung gastronomischer Angebote.

Die Gastronomie wird nach der Corona-Krise eine andere Struktur aufweisen als vorher. Das erste ist eine quantitative Entwicklung. Bis zu 30 Prozent der Gastronomieunternehmen werden den Lock-Down nicht überleben, schätzt Matthias Horx, Trendforscher, in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Das liegt an einem gewissen Überangebot und an fehlenden Grundkonzepten in vielen Gastrobetrieben. Wer vorher schon Schwierigkeiten hatte eine eigene Identität zu transportieren, wird die nächsten Monate nicht bestehen. Die zweite Entwicklung ist eine qualitative. Wer ein tragfähiges Konzept und ein unverwechselbares Image kreieren kann, wer über die bessere Dienstleistung und Logistik verfügt, der hat eine gute Chance, gestärkt aus der Krise herauszukommen. Corona wirkt als Katalysator von Trends, die sich seit einigen Jahren abzeichnen. Die neuen Gastronomieunternehmen werden auf lokale Produkte setzen. Nachhaltigkeit wird ein großes Thema sein und die ökologische Dimension und natürliche Aspekte werden in den Mittelpunkt kulinarischer Angebote rücken. Die Globalisierung ist auch auf dem Restaurantsektor auf dem Rückzug.
Die flächendeckende Durchsetzung des Homeoffice setzt ebenfalls neue Schwerpunkte und verändert das Verhalten der Menschen. Die Mobilität wird sich privat und geschäftlich deutlich reduzieren, mit erheblichen Konsequenzen für die Branche. Die klassische Mittagspause verbunden mit einem Gastronomiebesuch oder der Gang in die Kantine werden nicht verschwinden, aber nicht mehr in der derzeitigen Form stattfinden. Die Menschen werden sich auch bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln auf ein neues Gefühl von Heimat zubewegen. Kochen und essen zu Hause wird einer der Megatrends der nächsten Jahre, betont Horx in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Redaktion poppress.de, NeoMatrix