Regisseur Til Schweiger äußert sich zu den Perspektiven seiner Fußball-Doku über Bastian Schweinsteiger.
Obwohl beide im Rampenlicht stehen und immer der Beobachtung durch die Medien ausgesetzt sind, weisen Fußballer und Schauspieler erhebliche Unterschiede auf, befindet Til Schweiger, Regisseur einer neuen Fußball-Doku, die demnächst im Pay-TV zu sehen sein wird, gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Allerdings sieht Schweiger Berührungspunkte beim Profifußball. Manchmal ist es nicht schlecht, zum Beispiel bei einem Foul etwas theatralisch zu werden. Ich spreche dabei nicht einmal von Schwalben, die noch mehr an Darstellungsvermögen erfordern. Aber von so etwas halte ich nicht viel, Sport sollte am Ideal der Fairness orientiert sein. Im Interview nach dem Spiel erinnern mich Fußballer oft allerdings mehr an Politiker, die reden, ohne eine Botschaft zu haben, fügt der Regisseur hinzu.
Die Schweiger-Doku hat sich einen der prominentesten Fußballer der letzten Jahre zum Thema genommen, Bastian Schweinsteiger. Bei Schweinsteiger haben wir es mit einem Phänomen zu tun, das weit über den Fußball hinaus, gewirkt hat. Und wenn es das zu seiner aktiven Laufbahn bereits gegeben hätte, wäre er sicher auch als Influencer sehr erfolgreich gewesen. Schweinsteiger war eine Marke, in die er auch sehr viel Zeit investiert hat. Nehmen Sie die Frisuren, die er damals fast täglich variiert hat, betont Schweiger.
Der Unterschied von Profifußballern zu Schauspielern liegt sicherlich auch in der Art der Heldenverehrung. Fußballer wie Schweinsteiger haben, speziell in der Phase der WM 2006, eine ganze Nation begeistert und zusammengeschweißt. Dabei nimmt er eine Sonderrolle ein, weil er den Kontakt zu seinen Fans und seiner Umwelt nie verloren hat. Sein Bayern-Kollege Frank Ribéry mit seiner goldenen Steak-Episode, steht da für das andere Extrem. Schweiger speilte bis 21 Jahren aktiv Fußball, bevor er sich für seine Schauspielkarriere entschied. Ich weiß, wie es sich anfühlt trotz aller Bemühungen zu verlieren und mit leeren Händen auf dem Platz zu stehen. Damals habe ich in der Bezirksliga gespielt und wie Schweinsteiger im Champions-League-Finale einen Elfer verschossen. Gegen den Pfosten, einfach nur Pech, bekennt Schweiger gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Die aktuelle Lage des Fußballs in Corona-Zeiten beurteilt der Regisseur ambivalent. Ich schaue mir auch die Spiele nach dem Re-Start der Bundesliga am Fernseher an. Das fühlt sich an, wie bei den Bezirksligaspielen, wie ich sie erlebt habe. In einem Bundesligastadion ohne Zuschauer hat das allerdings eine andere Qualität.
Redaktion poppress.de, NeoMatrix
Kommentare