Feinstaub wird durch Feuerwerk weniger ausgestoßen, als man bisher angenommen hat, so eine neue Untersuchung.
Das Ergebnis basiert auf einer Studie, die von der pyrotechnischen Industrie in Auftrag gegeben wurden. Dabei hatte der VPI, der Verband pyrotechnischer Industrie, im Handel übliche Produkte untersuchen lassen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über das Ergebnis in der Ausgabe vom Montag. Nach deren Angaben wurden durch Feuerwerk am Silvesterabend 2019 auf 2020 circa 1.477 Tonnen an Feinstaub in ganz Deutschland ausgestoßen.
Vergleicht man die Zahlen mit jenen, von denen man bisher ausging, ist das ein erheblicher Unterschied. Das UBA, Umweltbundesamt, nahm bisher an, dass 4.200 Tonnen pro Jahr an Feinstaub ausgestoßen werden, vor allem in der Silvesternacht.
Dies stimmt nicht. Der Untersuchung nach beträgt der Feuerwerks-Anteil an allen pro Jahr gemessenen Emissionen nur 0,7 Prozent, erklärt gegenüber der SZ der Leiter der Studie, Fritz Keller.
Die Basis der Studie sind Messungen aus dem Labor. Diese messen und berechnen alle Feuerwerkskörper bundesweit in Bezug auf ihre Explosiv-Masse. Laut Umweltbundesamt zeigt die Studie nähere Erkenntnisse an der Realität über die Feinstaub-Ausstöße durch Feuerwerksmittel als Werte, die bisher errechnet wurden, so Ute Dauert in der Süddeutschen Zeitung. Sie ist Fachgebietsleiterin des UBA.
Man werde, so Dauert weiter, als UBA diese Untersuchungsergebnisse in die Diskussion auf europäischer Ebene mit einbringen. Klar sei jedoch auch, dass der lokal geltende Feinstaub-Anteil, der jeweils in der Luft gemessen werde, ebenso für die Ergebnisse mit ausschlaggebend sei. Und diesen messe man an unterschiedlichen Orten.
Jährlich liege der erste Tag des Jahres in Deutschland am höchsten von den Werten bei der Feinstaubmessung, so die Fachgebietsleiterin. Darum empfehle das Umweltbundesamt immer, auf Feuerwerkskörper zu verzichten.
Dasselbe gilt für Umweltverbände, die Feuerwerkskörper ganz verbieten oder einschränken wollen. Sie prangern die Lärm- und Müllbelästigung an sowie Sachschäden und Verletzungen.
Thomas Schreiber nennt diese Diskussionen gefährdend für die Existenz von pyrotechnischen Unternehmen. Er ist Chef der Firma Weco. In den letzten zwei Jahren sei der Verkauf von Feuerwerkskörpern in Deutschland generell zurückgegangen, so der Unternehmens-Chef. Er führe das, zumindest teilweise, auf die öffentliche Diskussion zurück, die über die Umwelt geführt würde.
Auch die Corona-Krise werde dazu beitragen, dass es bei der pyrotechnischen Industrie 2020 zu einem neuen Verkaufsrückgang komme. Viele große Veranstaltungen fielen aus, so Klaus Gotzen der VPI-Geschäftsführer in der Süddeutschen Zeitung. Das sei hart und es komme schon zu Insolvenzen.
Redaktion poppress.de, A & Omega
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