In Deutschland haben die Tarifverdienste zugelegt. Im Vergleich zum selben Quartal 2019 sind sie um durchschnittlich 1,5 Prozent angestiegen.

Die Vergleichs-Untersuchung beinhaltete: zum einen Grundgehälter nach Tarif sowie Abschlüsse, die durch Tarifverhandlungen ausgehandelte Sonderzahlungen berücksichtigen. Dazu zählen jährliche Sonderzahlungen, Nachzahlungen, die tariflich bedingt sind, sowie Einmalzahlungen. Darüber informierte Destatis, das Statistische Bundesamt, in ihrem Statement am Freitag. Ohne jedwede Sonderzahlungen ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr auf 2,5 Prozent zu beziffern.

Betrachtet man dieselbe Zeitspanne so zeigt sich, dass die Preise für Verbraucher um 0,8 Prozent angestiegen sind. Stellt man fest, dass die Verdienste des Tarifs im Vergleich zu den vorangegangenen Quartalen schwach angestiegen sind, liegt dies an 2019 geleisteten Sonderzahlungen.

2019 haben zum Beispiel Arbeitnehmer, die beim öffentlichen Dienst beschäftigt sind, hohe Sonderzahlungen erhalten. Diese hohen Sonderzahlungen fanden statt als Nachzahlungen. Dies wiederum war der Tatsache geschuldet, dass die Tariferhöhung verspätet ausgezahlt wurde 2019 und es deswegen Sonderzahlungen gab. Folge davon war wiederum 2020: Bei mehreren Zweigen der Wirtschaft stieg der Index mit Sonderzahlungen deutlich schwächer, vergleicht man ihn mit dem Vorjahr.
Hingegen stieg der Index ohne Sonderzulagen im Vergleich mehr an. Genannt werden die Themen-Bereiche Unterricht und Erziehung, die ein Plus von 2,4 Prozent inklusive Sonderzahlungen zu verzeichnen haben, verglichen mit einem Plus von 5,0 Prozent ohne Sonderzulagen. Bei der Öffentlichen Verwaltung ließ sich ein Plus von 2,0 Prozent verzeichnen, verglichen mit einem Plus von 3,5 Prozent. Im Sozial- und Gesundheitswesen sind die Vergleichszahlen gemäß der Statistiker ein Plus von 1,9 Prozent zu einem Plus von 2,3 Prozent.

Rückläufig ist auch die Index-Entwicklung zuzüglich von Sonderausschüttungen im Baugewerbe. Hier ist ein Minus von 1,6 Prozent feststellbar. Dies hat mit einer einmaligen Zahlung von 600 Euro zu tun, die im zweiten Quartal 2019 ausgeschüttet wurden, so die Statistiker von Destatis.

Unterdurchschnittlich ist auch der Anstieg im Verarbeitenden Gewerbe und zwar zuzüglich von Sonderausschüttungen. Dies hat damit zu tun, dass es bei Elektro- und Metallindustrie 2019 keine eigentliche Tariferhöhung gab, sondern für verschiedene Quartale Sonderzahlungen vereinbart wurden.

Zugelegt haben inklusive Sonderzahlungen dagegen Forst- und Landwirtschaft sowie Bergbau mit 2,9 Prozent, Information und Kommunikation um 2,6 Prozent und der Handel um 2,8 Prozent.

Redaktion poppress.de, A & Omega