Bundesregierung fördert den Umbau der Stahlproduktion auf Wasserstoffbasis mit Milliardenhilfen.
Der Weg in die klimaneutrale Wirtschaft bedeutet einen tiefgreifenden Strukturwandel, betont Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gegenüber dem „Handelsblatt“. Dieser Strukturwandel wird nur auf der Basis von Milliardeninvestitionen in neue Technologie zu verwirklichen sein. Für den Umbau der Stahlindustrie in Richtung Klimaneutralität rechnen das Bundeswirtschaftsministerium mit Ausgaben in der Höhe von 10 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 und von über 30 Milliarden Euro bis zum Jahr 2050. Mit diesem Geld können die Stahlproduzenten auf den neuen Energieträger Wasserstoff umsteigen, der zu einer erheblichen Reduktion der klimaschädlichen Gase beitragen kann.
Der Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und der Staat muss sich an den Kosten beteiligen und die betroffenen Wirtschaftszweige unterstützen. Einen parallelen Handlungsbedarf sieht Altmaier bei der chemischen Industrie. Altmaier rechnet nicht mit Problemen bei der Umsetzung der Staatshilfen durch ein Eingreifen der EU-Wettbewerbskommission. In der Kommission wächst die Einsicht, dass die ehrgeizigen europäischen Klimaziele und die Transformation der Wirtschaft nicht ohne umfassende Subventionen zu leisten ist.
Im Fall der Genehmigung der Staatshilfen für die deutsche Stahlindustrie, beabsichtigt der Wirtschaftsminister eine baldige Regelung der Fördermittel, so dass die Stahlindustrie zeitnah Investitionszuschüsse erhält. In Absprache mit den Unternehmen soll dann ein Strukturplan aufgestellt werden, in dem genau festgehalten werden muss, wann und wo in Deutschland investiert wird, betont Altmaier. Die Bundesregierung wird eine Förderung an die Einhaltung strenger Vorgaben knüpfen. Die deutschen Stahlunternehmen haben bereits ihre Bereitschaft zur Mitwirkung bekundet.
Altmaier verweist auf das Corona-Konjunkturprogramm, das Investitionen von insgesamt sieben Milliarden Euro zur Förderung der Wasserstofftechnologie vorsieht. Bis zum Jahr 2025 werden sukzessive die älteren Hochöfen gegen Produktionseinheiten mit der neuen Technologie ausgetauscht. Die Umstellung auf Wasserstoff ist eine große Herausforderung, aber auch eine große Chance, so der Minister im „Handelsblatt“. Sie ist notwendig, damit die europäische Stahlindustrie im globalen WEttbewerb bestehen kann und die Arbeitsplätze in Europa gesichert werden können.
Redaktion poppress.de, NeoMatrix
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