Gemäß dem Präsidenten des Bauernverbandes ist die Haltung von Schweinen seit Jahrzehnten in der größtmöglich vorstellbaren Krise in Deutschland.
Joachim Rukwied vom Deutschen Bauernverband sieht die größte Krise bei der Schweinehaltung seit einigen Jahrzehnten. Verheerend nannte der Präsident des deutschen Bauernverbands die Schlacht-Ausfälle, die auf Corona zurückzuführen sind. Immer weiter breite sich die Afrikanische Schweinepest aus. Preise für die Tiere und für Schlachtungen seien ständig am Fallen.
Finde man in dieser Situation nicht bald eine geeignete Lösung, würden mit Sicherheit viele bäuerliche Betriebe eingehen, warnte der Präsident in der Mittwochsausgabe der Passauer Neuen Presse. Jeder Bauer mache mit jedem Tier, das er verkaufe, einen großen Verlust. So könne das in keinem Fall weiterlaufen.
Über die Hälfte der Schweinemast-Betriebe in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren gemäß Rukwied eingegangen. Es gelte, so der Präsident weiter, diesen Abwärtstrend zu stoppen. Denn das bedeute, dass zur Zeit circa 11 Millionen Tiere aus anderen Ländern importiert würden.
Vonseiten der Politik fordere man deswegen eine unbürokratische, zügige und vor allem wirksame Unterstützung, was die Haltung von Schweinen in Deutschland betreffe. Extrem kritisch, so der Bauernpräsident, sei die Lage bei der Afrikanischen Schweinepest, wie sich die Lage entwickle. Ausbrüche seien noch zielgerichteter zu bekämpfen, damit diese eingedämmt werden könnten, so die Forderung von Rukwied.
Dazu sei es unabdingbar, den Bestand an Wildschweinen konsequent zu reduzieren. Eine Strategie müsse her. Eine Strategie, die zeige, wie die Seuche bekämpft werden könne. Er forderte in dieser Situation ein aufeinander abgestimmtes Vorhalten auf Landes- und Kreisebene. Man brauche einen festen Zaun zu Polen und eine Zone, die ganz frei von Wildschweinen sei.
Bezug nahm Rukwied auch auf den Stau von Schweinen in Mastbetrieben. Dieser ist durch die Pandemie bedingt. Rukwied fordert eine Erhöhung der Kapazität, um die Tiere schlachten zu dürfen. Dies sei dringend kurzfristig vonnöten. Dazu müsse es erlaubt sein, sowohl an Feiertagen als auch am Samstag und Sonntag schlachten zu dürfen. Schlachtkapazitäten gebe es zur Zeit. Diese seien jedoch aufgrund administrativer und politischer Regelungen nicht nutzbar.
Redaktion poppress.de, A & Omega
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