Der Innenminister von Bayern Joachim Herrmann kritisierte die Ankündigungen von mehreren Bundesländern, das Ausmaß von Rechtsextremismus in der Polizei mit eigenen wissenschaftlichen Studien erforschen zu lassen.

Der CSU-Politiker sagte gegenüber der „Rheinischen Post“, er lehne Studien strikte ab, welche nur die Polizei unter Generalverdacht stellen würden, denn dafür gebe es keine Notwendigkeit. Zudem würden auch Alleingänge von einzelnen Bundesländern keinen Sinn machen und dies sei mehr ein Placebo als eine effektive Hilfe, führte Joachim Herrmann weiter aus.

Er fordert fundierte und bundesweiter Analysen, welche die Thematik der gesamten Gesellschaft in allen Dimensionen aufgreifen und sich nicht nur auf eine Berufsgruppe beschränken. Der Innenminister von Bayern hat zudem einen offensiven Umgang bezüglich von Fehlverhalten in der Polizei gefordert. Des Weiteren stehe für ihn ausser Frage, dass konkrete Probleme nur dann gelöst werden können, wenn in jedem einzelnen Fall konsequent gehandelt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen würden, so Joachim Herrmann. Besonders entscheidend sei die sofortige Erkennung von Fehlverhalten sowie das umgehende Einschreiten, erklärte der Politiker der CSU. Damit wandte er sich gegen die Vorhaben von seinen Amtskollegen Holger Stahlknecht (CDU) aus Sachsen-Anhalt sowie Boris Pistorius von der SPD aus Niedersachsen, welche um die Beteiligung von anderen Ländern geworben haben und die entsprechenden Studien initialisieren wollen.
Die Vorhaben der beiden Politiker aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen wurden von der Bundesjustizministerin Christine Lambrecht begrüßt. Weiterhin abgelehnt werden die wissenschaftlichen Untersuchungen zu Rechtsextremismus und Rassismus in der Polizei mit dem Verweis auf einen Generalverdacht von CSU-Politiker Horst Seehofer.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile