Der Fernsehrat des ZDF und die ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz (ARD-GVK) fordern die Verankerung von Nachhaltigkeit im Vertrag des Medienstaats

Am Freitagnachmittag, 30.10.2020, haben die Gremien
in einer gemeinsamen Erklärung mitgeteilt, dass die Länder in der Funktion als Gesetzgeber aus der Sicht der gesetzlichen Kontrollorgane von den öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten zur Unterstützung der Bemühungen von den Rundfunkanstalten in Bezug auf die nachhaltige Wertschöpfung mit der Verankerung von einer Nachhaltigkeit im Medienstaatsvertrag aufgefordert seien, diese zu unterstützen.

Damit könnten die Länder eine wichtige Weichenstellung für eine Medienwelt vornehmen, welche zukunftsfähig sei. Der Anspruch der Zahlenden von Beiträgen auf qualitativ hochwertige Angebote würde sich in der Notwendigkeit auf den gesamten Prozess der Herstellung erstrecken. Deshalb müsse der Grundsatz bezüglich der Nachhaltigkeit in Technik, Produktion und Verwaltung Beachtung finden. Dabei müssten wesentliche soziale, wirtschaftliche sowie ökologische Aspekte Berücksichtigung finden. Der Vorsitzende der ARD GVK, Andreas Meyer-Lauber, sagte, aus seiner Sicht würde es auf eine klar formulierte Erwartung vom Gesetzgeber an die öffentlich-rechtlichen Anstalten nachhaltig zu wirtschaften, ankommen.

Obschon es viele gute Ansätze gebe, müssten in Zukunft
Entscheidungen strukturell an dem Dreiklang Sparsamkeit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ausgerichtet werden. Das Gebot des nachhaltigen Handelns und Wirtschaftens müsse rechtlich verankert werden, wenn die Rundfunkanstalten modernisiert werden sollen. Unter Einbezug der medienspezifischen Kriterien in Bezug auf die Nachhaltigkeit müssten die gesetzlichen Kontrollorgane im Zweifelsfall nachhaltigen Optionen zum Durchbruch verhelfen können.
Andreas Meyer-Lauber führte weiter aus, dass dies auf die Dauer zudem zu mehr Glaubwürdigkeit und Wirtschaftlichkeit der Rundfunkveranstalter als verpflichteter Dienstleister der Allgemeinheit führe.

Die Vorsitzende des ZDF-Fernsehrats Marlehn Thieme hat Andreas Meyer beigepflichtet. Durch die Überprüfung durch den Rechnungshof Rheinland-Pfalz bezüglich der Strategie zur Nachhaltigkeit des ZDF sei deutlich geworden, dass eine vertragliche Verankerung durch den Staat von Nachhaltigkeit notwendig sei, um eine zukunftsorientierte und ressourcenschonende Strategie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk voranzubringen. Das Bewusstsein der Nachhaltigkeit der gesamten Medienbranche werde gestützt, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk das Prinzip von der Nachhaltigkeit etabliere.

Die Vertretet der GVK sowie des Fernsehrats des ZDF haben sich anlässlich des jährlichen Treffens heute Freitag mit dem Engagement von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten für mehr Nachhaltigkeit in der ganzen Branche sowie in den eigenen Häusern befasst. Nachdem das ZDF im Mai 2020 seinen zweiten Bericht nach den Standardvorgaben des deutschen Nachhaltigkeitskodex publiziert hat, wird die ARD im November 2020 einen erstmaligen senderübergreifenden Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen. Die Vertreter der Aufsichtsgremien des ZDF und der ARD haben dies ausdrücklich begrüßt.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile