Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Karl Lauterbach äußert sich kritisch über das Krisenmanagement von der Bundesregierung in der Flüchtlingskrise.
Dem Magazin Cicero sagte Karl Lauterbach, wenn die gleichen Entscheidungen entsprechend kommuniziert und wissenschaftlich begründet gewesen wären, hätte die Bevölkerung mitgenommen werden können.
Vorgängig hatte er im Dokumentarfilm „Die Wahrheitskrise“ von Jakob Augstein die Flüchtlingskrise mit der Krise von Covid-19 verglichen und ist zum Ergebnis gekommen, das das Krisenmanagement in der Pandemie schon deshalb besser laufe, weil die Regierung auf die Expertise von Wissenschaftlern setzen würde. Karl Lauterbach wollte jedoch in Bezug auf die Flüchtlingspolitik keine konkreten Fehler der SPD eingestehen und ist der persönlichen Meinung, dass die Entscheidungen, welche damals getroffen worden sind, ihre Richtigkeit haben. Es könne keine Rede von einem Kontrollverlust sein und die AfD würde sich nur deshalb noch mit dem Vorwurf aufhalten, weil nur das eine Thema vorhanden sei. Es sei eine reine „Protestpartei“, welche irgendwann verbraucht ist, führte Karl Lauterbach weiter aus.
Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion und Epidemiologe hat die Öffnung der Politik bezüglich der Wissenschaft begrüßt. Gleichzeitig ärgert den Politiker der SPD, dass ihm der Ruf als „größter Mahner“ in der Pandemie vorauseilt und er kaum Vorschläge dafür habe, wie sich im Alltag mit dem Virus arrangiert werden könne. Die konkreten Empfehlungen von ihm würden manchmal auch umgesetzt und es seien viele von seinen Vorhersagen eingetroffen, zum Beispiel die zweite Covid-19-Welle im Herbst 2020, erklärte Karl Lauterbach. Dass der Anteil der Menschen, welche bei seinem Namen mit den Augen „rollen“ würden, liege vielleicht bei zehn Prozent, so der SPD-Politiker.
Auf die Frage, weshalb er viel Zeit in Talkshows wie Anne Will investiere, hat Karl Lauterbach geantwortet, dass er, im Vergleich zu Annalena Baerbock, gar nicht so oft hingehe. Er wolle weder „im Scheinwerferlicht baden“ noch „den Minister der Gesundheit beerben“. Auch wenn es möglicherweise etwas kitschig klingen würde, wolle er dazu beitragen, besser durch die Krise zu kommen.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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