Nach der Amokfahrt in Trier fordern die Kommunalverbände einen zahlenmäßigen Anstieg von Barrieren in den Innenstädten. Dies sei die einzig logische Konsequenz aus der Amok-Tat.
Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, machte deutlich, dass zertifizierte und aktuelle, dem bundesweit einheitlichen technischen Sicherheitsstandard entsprechende Barrieren dringend benötigt würden. Nicht nur bewegliche Poller, städtebaulich verankerte Barrieren und vor allem versenkbare Barrieren in Form von Sperren oder Bänken, die gleichzeitig als Schutzvorrichtungen agieren, würden sinnvolle Optionen für den Schutz von öffentlichen Plätzen darstellen.
Des Weiteren besäßen sie den Vorteil, dass diese unkompliziert in das Stadtbild integriert werden könnten, fuhr Landsberg fort. Komplette Sperrungen von Innenstädten, Fußgängerzonen oder bestimmten öffentlichen Plätzen seien dagegen nicht umzusetzen und auch auf keinen Fall im Interesse der hiesigen offenen Gesellschaft.
Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, äußerte hingegen Zweifel, dass man sich aktiv gegen Taten wie in Trier schützen könne. Amokfahrten wie in Trier oder wie es vor zwei Jahren in Münster geschehen ist, seien in der Regel nicht vorherzusehen. Und genau das sei der Faktor, der solche Taten so gefährlich mache. Zudem versicherte er, dass Städte und verantwortliche Behörden vor Ort eng zusammenarbeiten und nach eingehenden Beratungsgesprächen entscheiden würden, an welchen Orten Absperrungen und Poller für eine Optimierung des Schutzes sinnvoll seien. Bei allen Anstrengungen gelte jedoch weiterhin, dass sich eine absolute Sicherheit nicht erreichen ließe. Ebenfalls Landsberg versicherte, dass die Sicherheit der Bevölkerung oberste Priorität besitze und stimmte Dedy zu, dass entsetzliche Ereignisse wie die Amokfahrt in Trier leider nicht mit hundertprozentiger Sicherheit zu verhindern seien.
Vergangenen Dienstag raste ein 51-jähriger Mann mit einem SUV im Zick-Zack durch die Trierer Fußgängerzone und tötete hierbei fünf Menschen. Zudem wurden mehrere Personen verletzt, einige von ihnen erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Unter den Umgekommenen befinden sich ein neuneinhalb Wochen altes Mädchen und dessen Vater. Nur wenige Minuten nach der Tat konnte die Polizei den Fahrer des Kraftfahrzeugs, welcher unter Alkoholeinfluss gestanden haben soll, in Gewahrsam. Ein mögliches Motiv des Täter konnte bislang nicht erörtert werden, wobei eine psychische Erkrankung jedoch nicht ausgeschlossen wird.
Redaktion poppress.de, Leo Stereo
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