Für die Zeit nach der Pandemie rechnet das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel mit dem Anstieg der Inflation in Deutschland.
Dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ für die Ausgaben am Samstag, 20. Februar 2021, sagte der Leiter des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum im IfW Stefan Kooths, dass bei der Inflationsrate weitere Aufwärtsrisiken gesehen würden.
Die Inflation sei aktuell bereits durch die neue Besteuerung von Kohlendioxid sowie der Rückkehr zur vollen Mehrwertsteuer gestiegen. Zusätzlich komme der Effekt von der aufgestauten Kaufkraft hinzu. In der Pandemie hätten die Deutschen Geld für bessere Zeiten zurückgelegt. Man spreche hier nicht von „Peanuts“, sondern von mehr als 200 Milliarden Euro, so Stefan Kooths. Dies könne sich in dem Moment in Nachfrage entladen und die Preise steigen lassen, wenn die Covid-19-Beschränkungen wegfallen und das mit Wirkungen hinein bis in das Jahr 2022. In drei oder vier Jahren würden bereits neue preistreibende Faktoren greifen, allen voran die ungünstige Demografie von Deutschland, erklärte Stefan Kooths. In Deutschland würde es immer mehr alte Menschen geben, welchen es um einen guten Lebensstandard und nicht mehr um das Sparen gehen würde. Gleichzeitig würde es immer weniger junge Menschen geben, welche die von den älteren Menschen gewünschten Dienstleistungen erbringen könnten und die gewünschten Güter herstellen würden, führte der Ökonom weiter aus. Die Alterung werde zum Preistreiber, wenn die höhere Nachfrage auf ein knappes Angebot treffe.
Der Rat des Experten des IfW lautet dahingehend, dass die finanziellen Folgen in Bezug auf die demografische Entwicklung für die Gesellschaft besser eingedämmt wird. Zudem würde Stefan Kooths die weitere schrittweise Verlängerung von der Lebensarbeitszeit gut finden. Je früher und klarer Führung von der Politik gezeigt werde, umso besser. Des Weiteren ist der Leiter des IfW der Meinung, dass man sich jedenfalls von der sich weltweit umgreifenden Fantasie, dass die Notenbanken die offenen Rechnungen von der modernen Gesellschaft bezahlen würde, verabschiede.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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