Schutzmaßnahmen an der Außengrenze der Europäischen Union sind nach Aussage des griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis unverzichtbar.

Der „Bild“ sagte Mitsotakis in einem Interview, „dass es gelungen ist, die Flüchtlingsströme erheblich zu reduzieren.“ Die Mauer und zusätzliche allgemeine Maßnahmen in der Migrationspolitik wären der Schlüssel zum Erfolg. Insgesamt gelingt es einer geringeren Anzahl von illegalen Flüchtlingen, die griechische Grenze zu überwinden. Damit reduziert sich auch die Fluchtbewegung nach Europa.

Den Weg über Griechenland zur Flucht nach Europa nutzten im Jahre 2015 noch 75 Prozent aller illegalen Migranten. Inzwischen hat sich dieser Anteil auf unter zehn Prozent reduziert. Weiter führte Mitsotakis der Zeitung gegenüber aus „dass nach meiner Auffassung eine Mauer ein notwendiges Vorhaben ist, um die griechische Landesgrenze wirksam zu schützen. Gleichzeitig wäre dieser Schutzwall Kernpunkt einer umfassend wirksamen Migrationspolitik.“

Bisher lehnt es die EU ab, die am Grenzfluss Evros geplante Mauer zur Türkei zu finanzieren. Diese abweisende Haltung empfindet der Politiker als ungerecht. „Das ist nicht fair“, äußert sich Mitsotakis. Als Außenposten der EU ist Griechenland einem erheblichen Druck durch illegal einwandernde Migranten ausgesetzt. „Bild“ gegenüber sagte er: „Ich erwarte eine umfassende Unterstützung der EU bei diesem Projekt und werde mich dafür einsetzen. Sollten die Hilfen ausbleiben, werden wir nationale Gelder benötigen, um den Schutzzaun zu erreichten. Für unser Land ist das machbar, auch wenn es mit hohen Kosten verbunden ist.“

Der griechische Ministerpräsident sieht sich in der Verantwortung, das eigene Territorium und seine Bevölkerung zu schützen. Mitsotakis möchte dafür sorgen, dass in Zukunft nie wieder eine unkontrollierte Situation an der Grenze entsteht. Ohne Rücksicht auf die Vorschriften seines Landes sollten keine fremden Menschen mehr Griechenland erreichen.

Der griechische Ministerpräsident stellte fest, dass sein Land nicht allein mit Plänen zum Bau von Mauern und Schutzzäunen zur Sicherung der eigenen Grenzen dasteht. Er sagte gegenüber „Bild“: „Im Baltikum gibt es befreundete Staaten, die genau die gleichen Pläne wie Griechenland verfolgen.“ Im Gegensatz zur Haltung Griechenlands gibt es gegenüber diesen Ländern keine Kritik.

Es gibt Vorwürfe von dritter Seite, dass Griechenland vor der eigenen Küste sogenannte „Pushbacks“ von Migranten betreiben würde. Diese Vorgehensweise der eigenen Sicherheitskräfte bestreitet Mitsotakis gegenüber der „Bild“.„Diese Art, fremde Menschen zu vertreiben, führen wir nicht durch.“ Unsere Sicherheitskräfte handeln nach den Vorgaben der EU-Regeln und fangen Menschen auf hoher See ab. Weiter sagte der griechische Ministerpräsident: „Wir haben in der Vergangenheit Tausende von Flüchtlingen aus dem Meer gerettet. Ohne unsere Maßnahmen wären diese Menschen vielleicht ertrunken.“

Redaktion poppress.de, Adlerflug