Die Landesregierung von NRW unter dem Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) legt einen Plan für den Bau einer temporären Olympia-Arena vor.

Für eine künftige Olympiabewerbung hat die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen ein entsprechendes Konzept ausarbeiten lassen. Es sieht den Bau eines temporären Olympiastadions vor. Der Plan ist noch jung. Redakteure des „SPIEGEL“ konnten ihn teilweise einsehen und berichten in der jüngsten Ausgabe des Nachrichtenmagazins darüber.

Nach dem vorliegenden Entwurf soll in Nordrhein-Westfalen eine Olympia-Arena mit Platz für bis zu 40.000 Zuschauern entstehen. Den Planern schwebt für das Olympiastadion eine sogenannte modulare Baustruktur vor. Diese würde es laut Planungsansatz ermöglichen, nach den Olympischen Spielen die Sportstätte umzufunktionieren – ein Konzept, auf das immer mehr Olympia-Austragungsorte setzen. Im Inneren des geplanten Stadions kann nach den Wettkämpfen ein Park mit kleinen Seen entstehen. Die Tribünen ließen sich zu Büros und Wohnungen umbauen. Es wäre sogar noch genügend Platz für Kitas und Sportanlagen vorhanden, was eine umfassende Nachnutzung des Areals ermöglichen würde.

Beauftragt mit dem Projekt wurde von der NRW-Landesregierung das Darmstädter Unternehmen Planquadrat, das als Büro für Stadtplanung und Architektur fungiert. Herbert Elfers, Architekt und Geschäftsführer von Planquadrat, sagte dem SPIEGEL, dass es im Sport wie beim Bauen inzwischen immer um Nachhaltigkeit gehe. Daher habe man sich entschlossen, keine alleinige oder vorrangige Sportstätte zu schaffen, sondern ein Objekt mit vielfältigen Nachnutzungsmöglichkeiten. Der Ansatz ist zweifellos innovativ.

Elfers betonte, dass mit diesem Stadion eine räumliche Basis für die ressourcenschonende Stadtentwicklung geschaffen werde. Die ausgewählte Stadt, in der das Olympiastadion angesiedelt werde, könne aus Olympia einen neuen Stadtbezirk entwickeln und gleichzeitig vom positiven Erbe der Olympischen Spiele profitieren. Mit dieser Idee sei sein Büro an die Arbeit gegangen, so Elfers.

Als geeigneten Standort für das Olympiastadion schlagen die Planer eine Industriebrache mit Anbindung an das Autobahnnetz und den öffentlichen Personennahverkehr vor. Wo sich dieser Platz befinden könnte, ist bislang nicht geklärt. In Nordrhein-Westfalen kommen mehrere Orte für dieses Konzept infrage. Auch zu den Baukosten wollte sich das Architekturbüro nicht äußern. Für eine seriöse Prognose sei es noch zu früh, sagten die Fachleute.

Die Bundesregierung hatte im August mit dem DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Das Ziel lautet: Deutschland will sich um die Olympischen und die Paralympische Spiele im Jahr 2040 bewerben. Hierfür muss ein Gesamtkonzept vorliegen. Neben dem Bundesland NRW haben auch Bayern sowie die Städte Berlin, Hamburg und Leipzig Interesse bekundet. Der Termin für eine Olympiabewerbung ist nicht fix. Auch das Jahr 2044 käme infrage.

Redaktion poppress.de, A-055824