Hans-Peter-Bartels, scheidender Wehrbeauftragter des Bundestags hat geäußert, die Ausrüstung der Bundeswehr um bewaffnete Drohnen zu erweitern
Dabei betonte er gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, dass man sich den amerikanischen Gebrauch von Drohnen, also den des gezielten Tötens, nicht zum Vorbild nehmen wolle. Dennoch sei es sinnvoll, die Möglichkeit auf rasche Luftnahunterstützung im Zuge einer Patrouille zur Verfügung stehen zu haben. Dies könne durch eine begleitende Drohne mit dementsprechender Bewaffnung gewährleistet werden und sei sinnvoller, als einen Jagdbomber oder Kampfhubschrauber anzufordern und auf diese warten zu müssen.
Für Montag kündigte das Verteidigungsministerium eine Expertenrunde an, die das Thema genau unter die Lupe nehmen und dessen Sinnhaftigkeit beurteilen solle. Laut Koalitionsvertrag können dementsprechende Entscheidungen erst nach der abgeschlossenen Debatte der Experten getroffen werden, um Fehler in diesem umstrittenen Rüstungsprojekt zu vermeiden. Zurückhaltend präsentierte sich der Moraltheologe Bernhard Koch, der auch den Posten des Vize-Direktors des Hamburger Instituts für Theologie und Frieden innehat. Für ihn sei noch nicht klar, dass bewaffnete Drohnen den Schutz von Soldaten maximieren können. Bisher sei lediglich der Fall, dass eine Bewaffnung der Drohne den Effekt habe, dass man den Feind besser bekämpfen könne. Dies äußerte er gegenüber dem RND. Man müsse den Soldaten auf jeden Fall den Schutz gewähren, doch sei der Ausdruck „Schutz“ vorsichtig zu betrachten. Prinzipiell gäbe es Schutz nie genug, ganz gleich was man tue oder unterlasse. Erhöhe man den Schutz der Soldaten, so habe dies auch Einfluss auf den Schutz der Zivilbevölkerung, nannte er als Beispiel. Man müsse definitiv genau abwägen, wie viele Risiken in Bezug auf ihren Beruf Soldaten aufnehmen müssen. Die Argumentation, dass auch andere Länder bewaffnete Drohnen besäßen, sei nicht haltbar, betonte er ebenso deutlich. Zusätzliche Ausrüstung könne zu jedem Zeitpunkt dazu führen, dass beim technologisch unterlegenen Gegner immer mehr der Wille zu einer gewissen Selbstaufgabe steige, was den Kampfeinsatz betreffe. Dies könne die Radikalität im Laufe der Zeit steigen lassen. Man solle sich also am besten nicht in ein derartiges Wettrüsten begeben, sondern sich darum bemühen, solche Waffensysteme einzudämmen. So könne man sich in die Richtung bewegen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Schutz der Soldaten und dem Schutz der Zivilbevölkerung zu erreichen.
Redaktion poppress.de, Bekia
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