Der deutsche Topmanager des US-Konzern AGCO beurteilt die wirtschaftlichen Kompetenzen des US-Präsidenten als begrenzt.
Der in den USA tätige deutsche Manager des führenden US-Landmaschinenherstellers AGCO, Martin Richenhagen, sieht die Ära Trump als ein gefährliches Experiment. Trump wird eine große Hinterlassenschaft zurücklassen und das ist die endgültige Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft. Wer heute durch die USA fährt, sieht ein Land und eine Bevölkerung, die in zwei Lager getrennt ist, die keine gemeinsame Basis mehr haben, beklagt Richenhagen gegenüber dem Nachrichtenportal „Watson“. Diese zwei Nationen leben im gleichen Raum und doch in jeweils hermetischen eigenen Welten. Ich glaube nicht, dass dieser Spaltungsprozess rückgängig zu machen ist, warnt der Top-Manager.
Auch das ökonomische Leben ist zutiefst von diesem Prozess betroffen. Deshalb wünsche ich mir eine sofortige Abwahl von Donald Trump am 3. November. Trump hat immer betont, dass er die USA und die US-Wirtschaft wieder groß und mächtig machen möchte, aber auf dem Gebiet der Wirtschaft ist wenig passiert, um den langsamen Abwärtsprozess aufzuhalten. Die wirtschaftlichen Kompetenzen des Präsidenten sind eng begrenzt. Als Unternehmer haben wir ihn nur in Reality-Shows verschiedener Fernsehsender wahrgenommen, aber nicht als kompetenten Gesprächspartner, der die wirtschaftlichen Notwendigkeiten antizipieren kann. Herr Trump war auch bei den Unternehmerverbänden nicht existent. Erst nach seiner Wahl hat er sich ungefragt zum Sprecher der US-Unternehmen aufgeschwungen, betont Richenhagen. Er war nie als Unternehmer im eigentlichen Sinn tätig, sondern beschränkte sich weitgehend auf Immobilienspekulationen.
Die globalen Zusammenhänge der US-Wirtschaft hat Trump nie richtig erfasst. Gerade bei Verhandlungen mit internationalen Partnern wurde deutlich, dass seine Methoden außerhalb der USA nicht zielführend sind. Mexiko, China und die EU mussten feststellen, dass die USA kein verläßlicher Handelspartner mehr sind. In den Beziehungen zu Mexiko, herrscht absoluter Stillstand und der Wirtschaftskrieg gegen China und die Versuche zu dessen Beilegung sind katastrophal. Die Auswirkungen der US-Sanktionen haben gerade auch die Landwirtschaft in den USA hart getroffen, was wir als Hersteller landwirtschaftlichen Equipments besonders zu spüren bekommen haben, stellt der AGCO-Manager fest. China hat auf die Handelsbeschränkungen und die Strafzölle umgehend reagiert und den chinesischen Markt für US-Landwirtschaftsprodukte sofort geschlossen. Die Farmer blieben auf ihrem Soja, Mais und Schweinefleisch sitzen. Die Einnahmeausfälle der US-Landwirte waren drastisch und viele mussten aufgeben und ihre Betriebe schließen. Der Binnenmarkt für Agrarmaschinen ist daraufhin eingebrochen.
Redaktion poppress.de, NeoMatrix
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