Nach dem Willen der FDP darf es auch zukünftig Abschiebungen nach Afghanistan geben, so deren migrationspolitische Sprecherin.

Linda Teuteberg, Sprecherin der FDP-Fraktion und zuständige Sprecherin für migrationspolitische Fragen, äußerte sich gegenüber n-tv und RTL dahingehend, dass Deutschland in der Vergangenheit ausschließlich Gefährder und Straftäter nach Afghanistan abgeschoben habe. Sie betonte des Weiteren, die Möglichkeit, Gefährder und Straftäter abzuschieben, solle man auch zukünftig nicht ausschließen. Allerdings, so die Politikerin der FDP weiter, stelle sich derzeit bei der jetzigen Lage in Afghanistan diese Frage nicht.

Teuteberg betonte, es sei wichtig, sich angesichts der Taliban-Führung keine falschen Vorstellungen zu machen. Weiterhin müsse gelten, Terroristen nicht zu finanzieren. Ebenso solle man mit ihnen nicht verhandeln. Soweit darf es nach dem Willen der FDP-Politikerin gar nicht erst kommen.
Zur Zeit handle es sich jedoch um die Rettung von Menschenleben. Daher sei sie sich mit dem deutschen Botschafter Markus Potzel einig, dass man versuche, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Leben zu retten.

Teuteberg ist gegen eine definierte Zahl, die die Bundesregierung in Bezug auf Flüchtlinge nennt, wie viele Menschen konkret aus Afghanistan in Deutschland aufgenommen werden sollten. Anders agiert Kanada. Dieses hatte jüngst gesagt, man werde 20.000 Personen aufnehmen. Teuteberg unterstreicht, die Lage in Kanada sei komplett anders. Dorthin, so die FDP-Politikerin weiter, kämen nicht über den Landweg unzählige Menschen.

Die Situation in Deutschland sei grundlegend anders zu bewerten, was Anträge auf Asyl in Deutschland und Migrationsströme angehe, so Teuteberg ferner. Sie sehe hier als oberste Priorität an, dass Deutschland sich um jene kümmere, die schutzbedürftig seien. Hier liege die Hauptverantwortung, so die Bundestagsabgeordnete. Konkret nannte sie deutsche Staatsbürger, die sich noch immer in dem von den Taliban eroberten Land aufhielten. Und ebenso Ortskräfte, die wegen Zusammenarbeit mit dem Ausland ihr Leben aufs Spiel gesetzt hätten.

Redaktion poppress.de, A & Omega