Ufa sieht in dem Strukturwandel der Medienlandschaft infolge von Corona auch eine Chance für Produzenten von Medienangeboten.
Der Geschäftsführer der Ufa GmbH, Nico Hofmann, sieht die deutsche Medienlandschaft infolge der Corona-Epidemie in einem grundsätzlichen Strukturwandel. Was jetzt passiert, ist nur vergleichbar mit den Veränderungen durch die Einführung des Privatfernsehens in den 1980er Jahren, betont Hofmann in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Durch die Streaming-Dienste wird natürlich ein erheblicher Druck auf die Anbieter von traditionellen Fernsehformaten ausgeübt. Aber die aktuelle Situation ist auch eine Chance für die öffentlich-rechtlichen Anbieter. ARD und ZDF können durchaus mit dem entsprechenden Umbau ihrer Angebotspalette, zu einer gleichwertigen Konkurrenz werden. Dieser Strukturwandel ist mit einer erheblichen Ausweitung des Angebots und einer stärkeren Konkurrenz verbunden. Darin liegt für alle Medienanbieter eine große Chance, ist sich der Ufa-Vertreter sicher. Die Aufgabe, die auf die öffentlich-rechtlichen Sender zukommt, ist enorm. Sie müssen einen deutlich zunehmenden ökonomischen Druck aushalten und gleichzeitig ihr Portfolio den neuen Ansprüchen der Verbraucher anpassen. ARD und ZDF haben in den letzten Jahren eine beeindruckende Leistung vollbracht und attraktive Angebote entwickelt, die auch von den Kunden in erheblichem Maß nachgefragt werden. Nehmen sie die Abrufe der Mediatheken, die sind beeindruckend, betont der Ufa-Geschäftsführer gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Der Vergleich der Kosten von Streaming-Diensten wie Netflix oder Sky mit den Kosten der Rundfunkgebühr, zeigt die Potentiale der Öffentlich-Rechtlichen. Das ist eine attraktive Alternative. Die Konkurrenz wird zukünftig weniger zwischen den öffentlich-rechtlichen und den Privaten Anbietern stattfinden, sondern eher zwischen dem deutschen Medienmarkt und internationalen Angeboten. Der globale Medienmarkt ist derzeit in Bewegung geraten. US-Konzerne drängen mit aller Macht auf den europäischen Markt. Der Filmproduzent appelliert deshalb intensiv an die Solidarität der europäischen und deutschen Medienanbieter. Lokale und nationale Anbieter sehen sich einem Verdrängungswettbewerb ausgesetzt. In Deutschland gibt es starke Strukturen, aber das sei nicht überall in Europa so, warnt der Ufa-Geschäftsführer in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Redaktion poppress.de, NeoMatrix
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