SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich dagegen aus, dass Deutsche diesen Sommer ins Ausland reisen.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht Klartext. Es sei ein falsches und noch dazu gefährliches Signal, zum jetzigen Moment über Reisen ins Ausland für kommenden Sommer zu diskutieren. Lauterbach äußerte sich diesbezüglich in den Dienstagsausgaben des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Sein Statement ist eine Reaktion auf Tourismusministerin Elisabeth Köstinger von der ÖVP. Die Österreicherin hatte gesagt, sie sei dafür, deutsche Urlauber nach Österreich einreisen zu lassen, wenn sich der Trend bei Corona weiterhin so positiv entwickle.
Lauterbach nannte diesen Vorstoß nicht hilfreich. Der SPD-Politiker ist überzeugt, dass epidemiologisch gesehen nach dem Sommer die kritische Zeit anbrechen wird. Deswegen sieht Lauterbach schwarz für die Zeit im Herbst. Er sehe die Gefahr einer zweiten Welle von Corona und zwar in verheerendem Ausmaß. Genau dies würde alle Strukturen der Gesellschaft besonders hart treffen: schulische, soziale und wirtschaftliche, so der Gesundheitsexperte weiter. Er nannte diese Vorstellung eine Katastrophe. Auch ist Lauterbach überzeugt, dies sei einfach kein Sommerurlaub in einem fremden Land wert. Der Deutsche Tourismusverbandes (DTV) fordert eine Abstimmung und zwar EU-weit. Er sieht auch Handlungsbedarf bei der deutschen Politik. Norbert Kunz, DTV-Geschäftsführer, betonte, es sei ungeheuer wichtig, dass der deutsche Tourismus eine Perspektive bekomme. Dies sei entscheidend für alle möglichen Anbieter. Jene von Ferienwohnungen, für Campingplatz-Betreiber, aber auch für Gästeführer, so der DTV-Geschäftsführer gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ weiter. Ein Stufenplan sei nötig und zwar schnell. Dieser müsse unbedingt deutschlandweit und einheitlich verschiedene Themenfelder regeln. Dabei solle es um Tagesreisen, Ausflüge, Übernachtungen und natürlich auch Auslandsreisen gehen. Für Betriebe gehe es mit einheitlichen Regelungen um eine Sicherheit. Aber auch Gäste wollten darüber im Bilde sein, was im Sommer an Urlaub möglich sei. Der DTV-Geschäftsführer betonte, es sei Aufgabe von Bundesregierung und Ländern, für das Überleben der Tourismusbetriebe zu sorgen.
Redaktion poppress.de, A & Omega
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