Michelle Müntefering (SPD), die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik im Außenministerium, erklärte, gerade in der Zeit der Corona-Pandemie sei die Kultur von besonderer Wichtigkeit.
Sie sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ , sie sei sich sicher, dass vieles von dem, was jetzt gerade entwickelt werde, auch nach dem Ende der Krise von Bestand sein werde. „Wir erschließen uns gerade neue Räume“. Nach der Corona-Krise werde es ein Mehr an Kultur geben, nicht ein Weniger.
Hierbei setze sie hauptsächlich auf die Chancen der digitalen Formate, sagte sie. Man habe gerade eine „Best-Practice-Reihe“ bogonnen. Hierzu gehöre eine Plattform des Goethe-Instituts wie auch Digitalprojekte des Deutschen Archäologischen Instituts oder, zusammen dem Hasso-Plattner-Institut, eine Plattform für „unsere Schulen im Ausland“. Viele der Organisationen, mit denen das Außenministerium kooperiere, zeigten, was hier alles möglich sei, sagte die Staatsministerin. Noch in diesem Jahr sei außerdem auf europäischer Ebene eine digitale Kulturkonferenz geplant.
Müntefering führte weiter aus, jetzt sei die Kulturpolitik aufgefordert, die Kultur zu unterstützen. Etwa könnten Stipendien, die eigentlich für Auslansaufenthalte der Stipendiaten vorgesehen gewesen seien, nun auch innerhalb Deutschlands genutzt werden. Weiterhin solle Museen bei ihrer „vorsichtigen“ Wiederaufnahme ihres regulären Betriebes geholfen werden. Man müsse mit den Museen ud Galerien, die vielleicht bald wieder ihre Pforten öffnen könnten, sprechen, um herauszufinden, welche Hilfe sie bei der Verwirklichung der neuen Hygiene-Anforderungen benötigten.
Die Staatsminsterin wehrte sich gegen den Eindruck, es werde zu wenig für die Kultur getan. Viele Länder „und vor allem Hubertus Heil und Olaf Scholz“ hätten Hilfspakete entwickelt, die auch Künstlerinnen und Künstlern zugute kämen. Es sei aber auch klar, dass es, „gerade mit Blick auf die Sommerzeit“, hier weiterer Anstrengungen bedürfe.
Wie Müntefering sagte, kommt jetzt auch den Goethe-Institute eine besonders wichtige Funktion zu. Momentan würden etwa 3.000 Lehrkräfte für digitale Sprachkurse ausgebildet. Ein wichtiges Projekt sei auch die ‚virtuelle Kinder-Universität“ mit Vorlesungen zu Themen aus vielen Bereichen des Wissens.
Michelle Müntefering wurde 1980 in Herne geboren. Sie ist Journalistin von Beruf. Seit 2018 ist sie Staatsministerin (parlamentarische Staatssekretärin) für internationale Kulturpolitik beim Bundesminister des Auswärtigen.
Redaktion poppress.de, A-1010413
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