Für Norbert Röttgen (CDU), den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, befindet sich die Europäische Union in der „schwersten Krise ihrer Geschichte“.
Röttgen erklärte gegenüber „Zeit Online“, durch die Corona-Krise verschärften sich die ohnehin noch nicht vollständig überstandenen Folgen der Euro-Krise weiter, und sie könne sich auch zu einer „neuen Quelle der Migration“ entwickeln.
Daher, so der Politiker, stelle die Coronakrise den stärksten Angriff „auf den inneren Zusammenhalt der EU in dieser herausfordernden Dekade“ dar. Er hoffe aber auch auf eine positive Folge der Krise: „Wenn wir uns rational und solidarisch verhalten und so die Krise meistern, wird sie uns zusammenschweißen“, sagte Röttgen.
Röttgen verteidigte den Plan, den Staaten, die besonders schwer von derCorona-Krise betroffen sind, direkt Geld zukommen zu lassen, anstatt ihnen lediglich neue Kredite zu gewähren, gegen Kritiker, auch solche aus seiner eigenen Partei. Er sagte, die CDU sei „nicht dogmatisch“. Niemand könne ernsthaft leugnen, dass „das große Problem von Italien und Spanien zu viele Kredite“ seien. Wenn sich diese beiden Länder nach Jahren strengster Sparpolitik „von den anderen Europäern im Stich gelassen“ fühlten, dann stünde die Europäische Union kurz vor dem Scheitern, warnte Röttgen, der in diesem Jahr als Vorsitzender der CDU kandidieren wird, ebenso wie Armin Laschet und Friedrich Merz. Dieser hatte gegenüber Italien den Vorwurf erhoben, es wolle die Corona-Krise ausnutzen, um seinen Staatshaushalt zu sanieren. Diese Aussage von Merz nannte Röttgen „unglücklich“. Die CDU sei eine Europapartei, Europa sei in ihrem Erbgut verankert. Wenn sich die CDU nicht mehr so definieren würde, so Röttgen, dann sei sie „nicht mehr die CDU, wie sie gegründet wurde“.
Redaktion poppress.de, A-1010413
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