Das Fehlen ausländischer Hilfskräfte in der Spargelernte lässt Produktionsmenge um 19 Prozent einbrechen.
Bei einer Gesamterntemenge von 106.400 Tonnen Spargel im Jahr 2020, muss mit erheblichen Einbußen im Vergleich zu den Vorjahren gerechnet werden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag bekanntgab, sinkt die eingebrachte Spargelmenge im Vergleich zum Vorjahr damit um über 19 Prozent. Die derzeitigen Schätzungen gehen von Einbußen von 14 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel aus.
Das Bundesamt gibt als Gründe für die geringen Erntemengen das Fehlen vieler ausländischer Hilfskräfte in den Monaten des Lock-Downs an. Die Landwirte konnten aufgrund der ausbleibenden Arbeitskräfte aus Osteuropa nicht alle Anbauflächen abernten, so das Destatis.
Als Hauptanbaugebiet konnte Niedersachsen die Ernteverluste mit einem Minus von 5 Prozent noch in Grenzen halten, während in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen deutlich höhere Einbußen zu vermelden waren. Mit einer Gesamterntemenge von 26.600 Tonnen wurde etwa ein Viertel des Spargels in Niedersachsen gestochen. Es folgen Brandenburg mit einer Erntemenge von 19.100 Tonnen und Nordrhein-Westfalen mit 18.600 Tonnen. Der Rückgang betrug in Brandenburg damit 12 Prozent, in Nordrhein-Westfalen sogar 17 Prozent. Die Gesamtanbaufläche von Spargel in der Bundesrepublik sank im Vorjahresvergleich um 5 Prozent. Sie betrug in der abgelaufenen Erntesaison damit 21.900 Hektar.
Neben der Spargelernte litt in besonderem Maß auch die Erntemenge an Freilanderdbeeren unter den strukturellen Problemen der deutschen Landwirtschaft infolge der Corona-Krise. Die Gesamterntemenge beläuft sich nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes auf 99.000 Tonnen, womit sie um 33.800 Tonnen geringer ausfallen würde als im langjährigen Mittel. Im Sechs-Jahresschnitt hatte die Erdbeerernte 132.800 Tonnen betragen. Als Hauptursachen für den deutlichen Einbruch um 25 Prozent machen die Statistiker in erster Linie Klimabedingte Einflüsse verantwortlich. Neben der seit Jahren als Hauptthema bekannten Trockenheit, verursachten im Jahr 2020 heftige Spätfröste erhebliche Schäden an den Erdbeerpflanzen. Des Weiteren veränderte sich die Gesamtanbaufläche in Deutschland zuungunsten des Freilandanbaus. Bei Freilandanbau sank die bewirtschaftete Fläche um 7 Prozent auf aktuell 10.800 Hektar.
Auch bei den Erdbeeren ist Niedersachsen in Deutschland das führende Anbaugebiet. Hier wurden insgesamt 25.400 Tonnen Erdbeeren geerntet. Es folgen mit 18.400 Tonnen Baden-Württemberg und mit 15.500 Tonnen Nordrhein-Westfalen.
Redaktion poppress.de, NeoMatrix
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