Die Tierwohlabgabe für erheblich bessere Haltungsbedingungen von Hühnern, Rindern und Schweinen könnte die Verbraucher um die 35,00 Euro pro Jahr kosten.
So lautet die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion, unter deren Berufung die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet hat. Die Anfrage der Liberalen lautete dahingehend, welche Mehrausgaben die Kunden zu erwarten hätten, wenn es zur Umsetzung des Fahrplans beim Umbau der Tierhaltung kommen würde, welcher im Frühjahr von einer Expertenkommission vorgestellt wurde. Der Vorschlag des Gremiums um Ex-Agrarminister Jochen Borchert schlug die Verbesserung der Haltung von Tieren vor sowie der dafür notwendigen Umbauten von Ställen in Form einer Tierwohlabgabe zu finanzieren.
Die Berater der Regierung bezifferten den Aufschlag für Fleisch damals mit 40 Cent pro Kilo. In der Antwort veranschlagt das Ministerium für Bundeslandwirtschaft 35,02 Euro pro Kopf und Jahr für die zusätzlichen Kosten, wenn die Pläne zur Umsetzung kommen würden. Auf Fleisch entfallen bei dieser Rechnung 23,80 Euro und auf Eier 4,72 Euro. Um gut 6,50 Euro könnten die Ausgaben für die Milch sowie Milchprodukte bei Käse und Joghurt steigen. Das Ministerium hat für die Berechnung die Vorschläge der Kommission für Preisaufschläge mit dem durchschnittlichen Konsum von tierischen Produkten in Deutschland verrechnet. Nach Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung waren dies im vergangenen Jahr fast 120 Kilo an Milch und Milchprodukten, 236 Eier und pro Kopf gut 60 Kilogramm Fleisch.
Die Vorschläge von der Kommission würden momentan geprüft, teilte das Ministerium mit. Staatssekretär Uwe Feller schreibt in der Antwort, dies würde auch im Hinblick auf eine Umsetzung bei der Tierwohlabgabe einer Außer-Haus-Verpflegung sowie auf die Höhe der Abgaben gelten. Die Bundesregierung wolle Vorschläge in Bezug auf den Umbau der Tierhaltung und der möglichen Finanzierung noch in dieser Legislaturperiode vorlegen.
Frank Sitta, Fraktionsvize der FDP, sagte gegenüber der NOZ, die Mehrkosten von 35,00 Euro im Jahr wären auf den ersten Blick nicht viel, jedoch sei bei der EEG-Umlage, welche einem höheren Ziel dienen sollte, aus der beginnenden Kugel Eis auch bald ein ganzer Eisladen geworden. Der FDP-Politiker hat sich für einen „marktbasierten Ansatz“ ausgesprochen und führte weiter aus, dass nur mit einer europaweiten einheitlichen Kennzeichnung ein fairer und transparenter Wettbewerb gestaltet werden könne und den Verbrauch letztlich dazu animieren würde, für hochwertigere Produkte mehr Geld auszugeben.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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