Der Entschluss für ein Kind fällt im Durchschnitt in einem Alter von deutlich über 30 Jahren.
Seit der Wiedervereinigung geht der Trend zu einer immer späteren Elternschaft. Seit dem Jahr 1991 stieg das Durchschnittsalter sowohl bei Frauen als auch bei Männern um jeweils 3,6 Jahre an. In einer gemeinsamen Studie des Statistischen Bundesamtes (Destatis) und des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), die am heutigen Freitag in Berlin vorgestellt wurde, betrug das durchschnittliche Alter der Väter 34,6 Jahre, das der Mütter 31,5 Jahre.
Die Studie unterscheidet zwischen Erst- und Zweitgeborenen. Beim ersten Kind waren die Männer 33,1 Jahre alt. Frauen waren bei der Geburt ihres ersten Kindes im Durchschnitt 30,1 Jahre alt. Beim zweiten Kind betrugen die Durchschnittsalter bei Männern 35,1 Jahre und bei Frauen 32,1 Jahre.
Im regionalen Vergleich waren die Eltern in Sachsen-Anhalt am jüngsten und in Hamburg am ältesten. In Sachsen-Anhalt betrug das Durchschnittsalter 34,0 Jahre bei den Vätern und 30,6 Jahre bei den Müttern. In Hamburg wiesen die Männer ein durchschnittliches Alter von 35,4 Jahren und die Frauen von 32,4 Jahren auf.
Die Studie des Statistischen Bundesamtes weist pro Mann eine durchschnittliche Kinderquote von 1,45 auf. Dieser Wert wird von den Statistikern als Vaterschaftsziffer bezeichnet. Seit der gemeinsamen Statistikerhebung im Jahr 1991 oszillierte der Wert für das Bundesgebiet bis zum Jahr 2006 um den Wert 1,2. Seither konnte ein Ansteigen verzeichnet werden. Der höchste Wert wurde im Jahr 2016 mit 1,5 gemessen.
Die Werte der Vaterschaftsziffer und der Geburtenziffer bei Frauen unterscheidet sich dabei aufgrund der demographischen Entwicklung. In Ländern mit einem hohen Lebensstandard liegt die Zahl der potenziellen Väter höher als die Zahl der potenziellen Mütter. Es besteht also ein Männerüberhang. Im Jahr 2019 unterschied sich der Wert in der Bundesrepublik um den Faktor 0,9. So liegt die Geburtenziffer bei Frauen aktuell bei 1,54 Kindern.
Redaktion poppress.de, NeoMatrix
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