Ein US-Tierfutterhersteller hat sein Katzenfutter freiwillig zurückgerufen. Zuvor waren Futterproben positiv auf das Vogelgrippevirus getestet worden.

Die Tests hatte das Landwirtschaftsministerium im US-Bundesstaat Oregon durchgeführt. Sie erbrachten den Nachweis des H5N1-Stamms des HPAI-Virus. Die hochpathogene Variante gehört zur Vogelgrippe, an der eine Hauskatze gestorben war. Ihre Besitzer in Washington County hatten an sie das rohe Tierfutter verfüttert, das tiefgefroren ausgeliefert wird. Wie das Ministerium mitteilte, konnte durch die Tests nachgewiesen werden, dass die Viren im gefrorenen und aufgetauten Futter sowie in der infizierten Katze genetisch übereinstimmten.

Der vom Ministerium beauftragte Tierarzt Ryan Scholz wies darauf hin, dass die betreffende Katze eine reine Hauskatze gewesen sei. Folglich war sie in ihrer Umgebung nicht dem Virus ausgesetzt. Ihre tödliche Erkrankung war durch die Genomsequenzierung eindeutig den Viren aus dem Heimtierfutter zuzuordnen.

Experten beobachten schon länger das Vogelgrippevirus H5N1 sehr genau, weil diesem Pathogen ein großes Potenzial bezüglich einer tödlichen Pandemie unter Menschen zugetraut wird. Mit aktuellem Stand Ende 2024 fehlen dem Virus hierfür noch bestimmte Mutationen, mit denen es sich für die rasante Verbreitung unter Menschen anpassen könnte. Unter Säugetieren ist es hingegen bereits verbreitet, wie der jüngste Fall der verstorbenen Katze zeigt. Dass diese Mutationen dennoch bislang ausblieben, weckt wiederum Zweifel an einer für Menschen gefährlichen Pandemie.

In den USA bestätigten bis Weihnachten 2024 die Ämter und Ärzte insgesamt 67 Fälle einer Infektion mit Vogelgrippe unter Menschen. Die Betroffenen waren fast ausschließlich Mitarbeiter auf Bauernhöfen. Auch aus Kanada gibt es entsprechende Meldungen. In einem der Fälle entdeckten die Genetiker zwei neue Mutationen, die eine Übertragung zwischen Menschen begünstigen dürften. Es gehören allerdings noch weitere Voraussetzungen dazu.

Unter Rindern hat die Vogelgrippe in den USA eine Infektionswelle ausgelöst, die inzwischen als weitgehend unkontrollierbar gilt. Nach jüngsten Schätzungen tötet das Virus zwischen zwei und fünf Prozent aller infizierten Milchkühe. Die Milchproduktion einer betroffenen Herde sinkt um rund 20 Prozent.

Redaktion poppress.de, A-055824