Der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer wirft US-Präsident Trump vor, sein Land in den Niedergang zu führen.
Der Ex-Politiker der Grünen beschreibt gegenüber der Wochenzeitung „Die Zeit“ die hervorragende Ausgangssituation der USA. Das Land liege beschützt zwischen zwei großen Ozeanen und verfüge über fast alle wichtigen Rohstoffe.?
Fischer urteilte, dass sich dieses Land nur selbst besiegen könne. Seit dem 28. Februar habe dieser Prozess vor unseren Augen begonnen, befürchtet der Ex-Außenminister unter dem Eindruck der Geschehnisse zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Bei einem Treffen der beiden Politiker im Weißen Haus kam es am vergangenen Freitag zu einem heftigen Schlagabtausch, der in einem Eklat endete.
Joschka Fischer sieht angesichts der Geschehnisse seine Befürchtungen bestätigt, dass sich der Westen von innen heraus beendet. Eine auswärtige Macht spiele dabei keine Rolle. Der ehemalige Grünen-Politiker sieht den Artikel fünf des NATO-Vertrags durch die Ereignisse im Oval Office gefährlich bedroht. Dies sei eine unfassbare Entwicklung.
Es müsse nun zügige Konsultationen geben, um den britischen und französischen atomaren Schutzschirm auf ganz Europa auszuweiten, mahnt Fischer. Die beiden Länder sollten sich dazu schnell mit der Europäischen Union austauschen. In den Gesprächen sollte es nach der Meinung des Ex-Außenministers jedoch nicht um eine Alternative zu den US-Sicherheitsgarantien gehen. Er sehe die Ausweitung der Schutzschirme der europäischen Nuklearmächte als zweite Option. Selbstverständlich müsste sich Europa über die Finanzierung und die Verfahren einigen. Fischer sagt der „Zeit“, er habe sich nicht einmal in seinen schlimmsten Albträumen vorstellen können, wofür er heute eintreten muss. Die Realität mache diese Reaktion jedoch erforderlich.
Redaktion poppress.de, berufstouri
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