Verfassungsschutz registriert vermehrte Cyberangriffe auf deutsche Ziele in Unternehmen und staatlichen Institutionen.

Ausländische Hacker und kriminelle Organisationen zeigen seit Ausbruch der Corona-Pandemie eine deutliche Steigerung ihrer Aktivität, warnt die Cyberabwehr des Verfassungsschutzes. Wie die „Welt“ in ihrer neuesten Ausgabe berichtet, warnen die IT-Experten vor Hacker-Organisationen, die im Auftrag der chinesischen Regierung im europäischen Datenraum unterwegs sind und gezielt deutsche Unternehmen und Behörden ins Visier genommen haben. Die aktivste Organisation unter dem Namen Ke3chang unternimmt zwar sei Jahren systematische Attacken auf wirtschaftliche und öffentliche Ziele, hat allerdings ihre Bemühungen seit März erheblich ausgeweitet.
Die Gruppe ist seit dem Jahr 2010 im Fokus der Verfassungsschützer und zeigt als Operationsgebiet europäische Konzerne und Institutionen. Seit Beginn der Krise, ist aktuell eine Verlagerung auf deutsche Ziele zu vermerken. Das Amt für Verfassungsschutz hat dementsprechend einen Maßnahmenkatalog ausgearbeitet, um derartigen Cyberangriffen entgegenzutreten. In einem internen Strategiepapier listen die IT-Experten mögliche Handlungsoptionen auf, mit denen sich Unternehmen und Behörden schützen können. Die internen Abwehroptionen sollen in den nächsten Wochen deutschen Unternehmen und staatlichen Stellen zugänglich gemacht werden. Die „Welt“ zitiert aus dem „Cyberbrief“ des Verfassungsschutzes, worin vor einem Schadprogramm mit dem Namen „Ketrican“ gewarnt wird, das derzeit von der Gruppe für ihre Aktionen verwendet wird. Die Hacker-Gruppe Ke3chang schleust das Programm in die verwendete Unternehmenssoftware ein, um anschließend gezielt Daten abgreifen zu können. Aus den Aktivitäten der Gruppe innerhalb des letzten Jahres schließen die Verfassungsschutzexperten auf einen Standort innerhalb der Volksrepublik China. Bisher ist es dem Verfassungsschutz nicht gelungen, die Gruppe der Hacker individuell zu identifizieren. Ihre Personalien, wie ihre Auftraggeber und Interessen sind unbekannt. Die IT-Experten des Verfassungsschutzes gehen von allerdings von engen Verbindungen zu chinesischen Konzernen und offiziellen staatlichen Stellen aus, die sich der Kompetenzen der Hacker bedienen und vor allem zur Wirtschaftsspionage benutzen. In Geheimdienstkreisen und in der Hackerszene ist die Gruppe unter mehreren Synonymen wie APT 15, PT 25, Vixen Panda oder Metushy bekannt.

Redaktion poppress.de, NeoMatrix