In den letzten sechs Jahren haben die Polizeibehörden von Deutschland in vier Fällen wegen versuchter oder vollendeter Verstümmelung von weiblichen Genitalien gegen Verdächtige aus dem familiären Umfeld von den Opfern ermittelt.
Dies sind die Antworten der Staatsanwaltschaft und von der Polizei und auf eine bundesweite Anfrage des Nachrichtenportals T-Online. Gemäß den Angaben von den Behörden sind demnach in Deutschland seit dem Jahr 2014 in vier Fällen Verfahren eingeleitet worden.
In Deutschland ist seit September 2013 die Verstümmelung von weiblichen Genitalien als eigenständiger Straftatbestand eingestuft. In zwei Fällen aus dem Jahr 2018 hat die Feststellung von vollendeter Genitalverstümmelungen bei Mädchen stattgefunden. Wer die Straftaten durchgeführt hat und ob diese in Deutschland stattgefunden haben konnte nicht ermittelt werden. In den Jahren 2018 und 2019 hat es in zwei weiteren Fällen Ermittlungen zu Genitalverstümmelungen gegeben, jedoch war keine Tathandlung nachweisbar und die Verfahren mussten eingestellt werden. Gegenüber T-Online hat die sudanesische Menschenrechtsaktivistin Shadia Abdelmoneim bestätigte, dass Genitalverstümmelungen in Deutschland sowohl geplant als auch durchgeführt worden seien. Aus Chatverläufen in den sozialen Netzwerken und persönlichen Gesprächen kenne Sie das Problem. Dass einige in Deutschland lebende Frauen ihre Töchter außerhalb des Landes bringen würden, welche dort einer Operation unterzogen und anschließend wieder zurückgebracht werden, sei bekannt.
Als Aktivistin kämpft die 55-Jährige in Deutschland gegen Genitalverstümmelungen. Gegenüber dem Nachrichtenportal sagte Shadia Abdelmoneim, es werde versucht, die Aufklärung und das Gesetz zu nutzen, um Ihnen zu aufzuzeigen, dass es sich hierbei um eine Straftat handle.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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