Die Spitzen der EU-Institutionen haben vor einer Schwächung der Europäischen Union durch die Corona-Krise gewarnt.
In einem gemeinsame Gastbeitrag für die Samstagsausgaben der Tageszeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ schreiben EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident Charles Michel und EU-Parlamentspräsident David Sassoli, Europa sei „momentan sehr zerbrechlich“. Nur „eine starke Europäische Union kann unser gemeinsames Erbe und die Wirtschaft unserer Mitgliedsstaaten beschützen“, mahnen die drei Politiker.
Von der Leyen, Michel und Sassoli verlangen verstärkte Bemühungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft. Man werde “ mehr tun müssen, um das Leben der Ärmsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft zu verbessern“, schreiben die Präsidenten der drei bedeutendsten europäischen Institutionen weiter. „Zu viele Menschen in Europa“ hätten es schon vor dem Beginn der Krise schwer genug gehabt, finanziell über klarzukommen. Nun, durch den Verlust ihrer Arbeitsplätze oder ihrer Betriebe, stünden „weitere Millionen vor einer ungewissen Zukunft“. Besonders hart treffe es im Moment junge Menschen und Frauen. Von der Leyen, Michel und Sassoli fordern von Europa den Mut ein, alles zu unternehm, was erforderlich sei, „um Leben und Lebensgrundlagen zu schützen“.
Die Geberkonferenz zur weltweiten Reaktion auf das Corona-Virus habe 7,4 Milliarden Euro für die Entwicklung von Diadnosemethoden, Medikamenten und Impfstoffen eingebracht. Diese von der Europäschen Union organisierte Konferenz sei erfolgreich gewesen. Dieser Erfolg zeige auf „was wir erreichen können, wenn sich die Welt für eine gemeinsame Sache“ stark mache. Die drei Spitzenpolitiker appellierten, diese Mobilisierung müsse nun aufrechterhalten werden. Hierbei könne die Union “ eine entscheidende Rolle spielen“. Jetzt müsse auch der „Wirtschaftsmotor“ Europas neu gestartet werden. Der Weg heraus aus der Krise verlange ein neues politisches Denken und einen Abschied von der Vergangenheit.
Für den Wiederaufbau benötige man „neue Ideen und Werkzeuge“, dies müsse anerkannt werden. Bei diesem Wiederaufbau müsse man sich an den Rat der Wissenschaft halten, damit die Europäische Union gesund und nachhaltig werden könne. Die Aspekte Klima und Umwelt dürfe man nicht aus den Augen verlieren, vielmehr könne man „den Kampf gegen den Klimawandel nicht aufschieben“ und müsse die ökonomische Wiederbelebung der EU „auf den europäschen Green Deal aufbauen „, fordern die drei Politiker in ihrem Artikel.
Von der Leyen, Michel und Sassoli erinnern auch an die Visionen der europäischen Nachkriegsgeneration. Diese Menschen hätten daran geglaubt, „dass aus den Trümmern des Krieges ein besseres Europa und eine bessere Welt entstehen“ könne. Europa werde auch aus der aktuellen Krise gestärkt hervorgehen, „wenn wir unsere Lektionen lernen und solidarisch und geschlossen hinter unseren Werten stehen“.
Redaktion poppress.de, A-1010413
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