Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) rät seiner Partei dazu, mit einem Fünferteam in den Bundestagswahlkampf des nächsten Jahres zu ziehen.
Schröder sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, bezüglich der Kanzlerkandidatendebatte in der SPD habe er sich entschieden. Er denke, im nächsten Wahlkampf solle die Partei „nicht erst eine Person herausstellen, ob Mann oder Frau“, vielmehr solle sie von Beginn an zeigen, sie habe ein „gutes Team mit fünf Menschen, die ganz unterschiedliche Bereiche abdecken“.
Bei der Auswahl des Quintetts denke er „natürlich“ an Bundesfinanzminister Olaf Scholz, aber auch an Bundessozialminister Hubertus Heil, an Rolf Mützenich, den Fraktionsvorsitzenden der SPD im Deutschen Bundestag, an Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und an Manuela Schwesig, die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern. Aus diesem Quintett heraus solle dann der Kanzlerkandidat der SPD ausgewählt werden. Die Bennenung dieses Fünferteams würde er begrüßen, so der ehemalige Bundeskanzler, das sei die „Sache der Parteivorsitzenden“ Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken. Dass diese ihre ursprüngliche Absicht, nach ihrer Wahl die große Koalition unmittelbar zu beenden, aufgegeben hätten, begrüße er ebenfalls. Man müsse es „jedem zubilligen“, erkannte Fehler auch korrigieren zu dürfen. Olaf Scholz, fuhr Schröder fort, sei „einer der erfolgreichsten Ersten Bürgermeister“ Hamburgs gewesen, das müsse die SPD bedenken. Es sei ja nicht „so ganz falsch“, wenn man Wahlen gewinnen könne, finde er. Weiter attestierte er den sozialdemokratischen Bundesministern, einen „verdammt guten Job“ zu machen. Diese Tatsache sei durch Streitigkeiten innerhalb der Partei und die „unglückliche Art“ der Wahl der Parteivorsitzenden überdeckt worden. Aber jetzt habe die SPD offenbar verstanden, dass die nächste Wahl „ordentlich laufen“ müsse. Auch von Kevin Kühnert, den Bundesvorsitzenden der Jusos, ist der Altkanzler, der selbst einmal Juso-Chef war, überzeugt. Der solle so bleiben, wie er sei. „Er hat noch viel vor. Und ich glaube inzwischen: Er hat auch noch vieles vor sich“, prophezeite Schröder.
Was die CDU betrifft, so erwartet Schröder, dass sie den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten ernennen wird. Er bezweifle, dass die Union sich für Markus Söder entscheiden werde.
Gerhard Schröder, 1944 geboren, war von von 1990 bis 1998 Ministerpräsident von Niedersachsen und anschließen von 1998 bis 2005 der siebte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Von 1980 bis 1986 und von 1998 bis 2005 war er für die SPD Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Von 1999 bis 2004 war er Parteivorsitzender der SPD und von 1978 bis 1980 Bundesvorsitzender der Jusos.
Redaktion poppress.de, A-1010413
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