Kraftfahrzeuge nehmen in Kommunen und Ländern, trotz andauernden Staus und Debatten über den Klimaschutz, immer mehr Raum ein.

Das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ hat für die Ausgaben am Freitag die Angabe von den Fahrzeugbeständen aus den Statistiken für die Jahre 2010 und 2020 des Bundesamtes für Kraftfahrzeuge (KBA) ausgewertet. Daraus ergibt sich, dass die Zahlen der Kraftfahrzeuge pro 1.000 deutschen Einwohnerinnen und Einwohnern in den letzten zehn Jahren um 14,5 Prozent gestiegen sind. Während vor zehn Jahren bundesweit noch 612 Kraftfahrzeuge, davon 50 PKWs auf 1.000 Einwohner kamen, sind es in diesem Jahr bereits 701 Kraftfahrzeuge, davon 509 PKWs. Auf deutschen Straßen befanden sich im Jahr 2010 50,1 Millionen Kraftfahrzeuge, 41,7 Millionen davon waren PKWs. Die Gesamtzahl beinhaltet ebenfalls Motorräder, LKWs und Busse.

Zu Beginn des Jahres 2020 lag die Zahl bei 58,1 Millionen mit einem Anteil von 47,7 Millionen PKWs. Andreas Scheurer, Bundesverkehrsminister, sagte mit Blick auf die wachsende Fahrzeugdichte, die Bundesregierung arbeite mit den Ländern daran, um alternative Angebote zu verbessern. Gegenüber dem RND sagte der CSU-Politiker, man wolle und könne den Bürgerinnen und Bürgern keiner Vorschriften machen, welche Verkehrsmittel sie privat anschaffen oder im öffentlichen Verkehr nutzen sollen. Die individuellen Bedürfnisse in Bezug auf die Mobilität würden sich stark unterscheiden, je nach Arbeits- und Wohnort sowie bei der Lebensmittelversorgung, führte der Bundesverkehrsminister weiter aus. Der Bund und Länder würden sich auf trägerübergreifende Angebote im Verkehr konzentrieren, indem der Ausbau des ÖPNV finanziert und die Taktung von der Bahn verbessert würde. Zudem werde im Bereich der Digitalisierung unterstützt und der Ausbau bei der Infrastruktur für Räder massiv gefördert, sagte Andreas Scheurer weiter. Am stärksten sind die Zahlen in den letzten zehn Jahren von den zugelassenen Kraftfahrzeugen auf der Ebene der Länder gestiegen: Saarland hat ein Plus von 15,5 Prozent, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 16,0 Prozent und Niedersachsen mit 17,4 Prozent. Geringer fällt der Zuwachs in Berlin mit 6,4 Prozent und Bremen sowie Hamburg mit je 9,2 Prozent aus. In den 15 größten und von Staus geplagten deutschen Städten verzeichnet sich ebenfalls ein Zuwachs von Kraftfahrzeugen und PKWs, zuweilen im zweistelligen Bereich. Seit dem Jahr 2010 hat der Zuwachs in Dortmund um 15,0 Prozent zugenommen. Auf 1.000 Einwohner fallen 567 Fahrzeuge, davon sind 496 PKWs. Hannover als Ruhrmetropole verzeichnet eine Steigerung von 12,5 Prozent. Dies entspricht 596 Fahrzeuge, wovon 505 PKWs dazu gekommen sind. Köln mit 524 Kraftfahrzeugen, davon 452 PKWs und 6,3 Prozent, Leipzig mit 448 Kraftfahrzeugen, davon 391 PKWs und einem Anteil von 6,2 Prozent pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sowie Dresden mit 479 Kraftfahrzeugen und einem PKW-Anteil von 412 verzeichnen die geringsten Steigerungen. Frankfurt als Mainmetropole und aktuell 763.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, gilt als Sonderfall. Die Dichte der PKWs ist, gemäß der Statistik von Flensburg, konstant bei 452 Fahrzeugen auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner geblieben. Dies trotz der seit dem Jahr 2010 gestiegenen Einwohnerzahl um mehr als 80.000. Eine Sprecherin des Verkehrsdezernates sagte gegenüber dem RND, die Stadt habe dafür keine Erklärung.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile