Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie der TU München, hat auch jungen Menschen empfohlen, sich dieses Jahr gegen Pneumokokken und Grippe zu impfen.
Die Virologin, welche auch für das Heimholz-Institut tätig ist, sagte gegenüber den Fernsehsendern n-tv und RTL, eine Grippeimpfung würde dazu beitragen, das Gesundheitssystem zu entlasten. Die Ärzte würden im Herbst vor der Herausforderung stehen, Covid-19, Grippe und einfache Erkältungen bei Symptomen wie Husten zeitnah voneinander unterscheiden zu können. Je mehr Menschen zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit sagen könnten, sie hätten eine aktuelle Impfung, würde es einfacher machen, da bereits ein Ausschlussverfahren gegeben ist.
Eine Erkrankung an Covid-19 kann zu einer Überinfektion mit Pneumokokken führen, welche einen sehr schweren Verlauf haben kann und unter Umständen tödlich endet. Die Impfung gegen Pneumokokken würde das Risiko vor einer Überinfektion reduzieren und vor einer Ansteckung schützen, so Ulrike Protzer weiter. Besonders empfehlenswert sei die Impfung für ältere Menschen, sie würde diese aber auch jüngeren Personen empfehlen. Sie selbst habe sich ebenfalls impfen lassen. Sinnvoll im Hinblick auf eine zweite mögliche Covid-19-Welle sei es zudem, ein Kontakt-Tagebuch zu führen. Ulrike Protzer sagte, es sei sinnvoll, aufzuschreiben, mit wem ein näherer Kontakt im Alltag stattgefunden habe. Entscheidend dabei seien diejenigen Kontakte, welche mit Menschen ohne Maske stattgefunden hätten sowie die Dauer. Die Direktorin des Instituts für Virologie der TU München führte weiter aus, dass es dann gefährlich werde, wenn ein Kontakt über eine Viertelstunde stattgefunden habe, das heißt, wenn die Person mehrfach getroffen wurde und insgesamt über eine Viertelstunde, sei das bereits ein deutliches Risiko. Dieser Umstand sollte sich auf jeden Fall gemerkt werden. Die Covid-19-Warn-App jedoch bleibe effizienter als das Führen eines Kontakt-Tagebuches.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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