Voraussichtlich wird der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband) den Ärzten eine Verschiebung der elektronischen Übermittlung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) zugestehen.
Das „Handelsblatt“ hat dies unter der Berufung aus Kreisen der Kassen berichtet. Der Verband der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) will demzufolge anbieten, dass die Ärzte die AUs erst ab dem 1. Juli 2021 in digitaler Form an die Krankenkasse weiterleiten müssen.
Aus gesetzlicher Sicht hätten die Ärzte diese bereits seit dem 1. Januar 2020 umsetzen müssen. Nachdem es in einem Brandbrief durch die Landesvereinigung und der KVB unter anderem zu schwerer Kritik an der eAU gekommen war, beschloss das Gesundheitsministerium des Bundes, die Frist bis zu neun Monate zu verschieben. Der Spitzenverband des GKV muss dieser Regelung allerdings zustimmen. Das Interesse auf der Seite von den Krankenkassen läuft darauf hinaus, dies nicht zu tun; eine spätere eAU würde ein längeres Verbleiben der AUs für Papier bedeuten und bei vielen Kassen zu einem höheren Arbeitsaufwand führen sowie in der Folge höhere Kosten generieren, sodass der Unmut bei vielen Kassen dementsprechend groß ist. Der Vorsitzende des Vorstands von der Siemens Betriebskrankenkasse, Hans Unterhuber, sagte gegenüber dem „Handelsblatt“, es sei nicht so, dass es sich um „unser“ Geld handeln würde, es sei das Geld der versicherten Personen und die Diskussion in Bezug auf die Übergangsfrist sei deshalb umso ärgerlich. Wohl aus diesem Grund will der Spitzenverband der GKV den Ärzten auch nicht alle Wünsche in Erfüllung bringen. Abgesehen von der Verlängerung der Frist um sechs Monate sollen Ärzte, welche im digitalen Bereich bereits über die Möglichkeit verfügen, die AUs auf elektronischem Weg zu versenden, sofort dazu verpflichtet werden. Das heißt, einige Patientinnen und Patienten würden im ersten halben Jahr 2021 weiterhin die AU in Papierform an die Krankenkassen senden müssen, während das Vorgehen bei anderen Ärzten bereits über den digitalen Weg möglich sein wird.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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