In Deutschland ist die Zahl der Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahresquartal im zweiten Quartal 2020 um 1,3 Prozent gesunken.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat am Dienstag mitgeteilt, dass insgesamt rund 44,7 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig sind. Die Veränderungsrate des Vorjahres lag im ersten Quartal 2020 noch bei plus 0,3 Prozent. Gemäß den Statistikern führen die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 bei der Schätzung der Zahlen in Bezug auf Erwerbstätige zu einer erhöhten Unsicherheit.

Die enorm gestiegene Kurzarbeit würde sich dabei nicht auf die Zahlen der Erwerbstätigen auswirken. Kurzarbeiter zählen, unabhängig vom Ausmaß von der Kurzarbeit und nach den Konzepten für die Rechnung der Erwerbstätigen, nicht als Erwerbslose, sondern als Erwerbstätige. Insgesamt waren die Dienstleistungsbereiche gegenüber dem Vorjahresquartal im zweiten Quartal 2020 mit minus 369.000 Personen gleich minus 1,1 Prozent am stärksten vom Rückgang in Bezug auf die absolute Zahl der Erwerbstätigen betroffen. Hier sank die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr zuletzt vor fast 17 Jahren im dritten Quartal 2003 um minus 0,2 Prozent, was einem Minus von 70.000 Personen entspricht.
Die größten Verluste bei der Beschäftigung mussten die Bereiche Gastgewerbe, Handel und Verkehr mit minus 272.000 Personen und einem Minus von 2,7 Prozent sowie die Dienstleister von Unternehmen, dazu gehören auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, mit minus 156.000 Personen respektive minus 2,5 Prozent verzeichnen. Ebenfalls stark rückläufig ist die Zahl Erwerbstätigen bei den sonstigen Dienstleistungen mit minus 85.000 Personen, was einem Prozentsatz von minus 2,8 Prozent entspricht. Bei den Versicherungs- und Finanzdienstleistern setzte sich der bereits vorhandene Abwärtstrend mit minus 10.000 Personen und einem Prozentsatz von minus 0,9 Prozent weiter fort, während Gewinne in der Beschäftigung bei Erziehung, Gesundheit und den öffentlichen Dienstleistern mit einem Plus von 141.000 Personen gleich plus 1,3 Prozent und im Bereich der Kommunikation und Information mit einem Plus von 18.000 Personen gleich plus 1,3 Prozent verzeichnet werden. Verstärkt fortgesetzt hat sich der Rückgang der Zahl von den Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe und liegt gegenüber dem Vorjahr im zweiten Quartal 2020 bei minus 182.000 Personen gleich minus 2,2 Prozent, während im Baugewerbe Beschäftigungsgewinne mit einem Plus von 0,4 Prozent und damit 11.000 Personen erzielt werden konnten. Mit einem Minus von 5,3 Prozent und 34.000 Personen ist die Zahl der Erwerbstätigen in der Fischerei sowie in der Land- und Forstwirtschaft gesunken.

Gut drei Viertel des Rückgangs bei der Erwerbstätigkeit führt auf die rückläufige Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zurück, welche sich im Vergleich zum Zeitraum im Vorjahr im zweiten Quartal 2020 um minus 1,1 Prozent und damit um 434.000 Personen auf 40,64 Millionen Personen verringert hat. Derweil setzte sich der Rückgang im zweiten Quartal 2020 in der selbstständigen Tätigkeit verstärkt fort. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist die Zahl der selbstständig Erwerbender inklusive der mithelfenden Familienangehörigen mit minus 3,4 Prozent um 140.000 Personen auf 4,02 Millionen gesunken.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile