Mit Blick auf die steigenden Covid-19-Infektionszahlen fordern die Grünen die rasche Behebung von den bestehenden Defiziten in Bezug auf die Warn-App von Covid19.

Das „Handelsblatt“ berichtet in der Ausgabe am Montag, 19.10.2020, über den „Fünf Punkte-Plan“ für die Corona-App 2.0. Zudem haben die Grünen neue Funktionen für die Anwendung vorgeschlagen.

Gegenüber dem „Handelsblatt“ sagte die Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt, dass die steigenden Infektionszahlen sehr besorgniserregend seien und die Bundesregierung längst hätte handeln müssen und die seit langer Zeit bekannten Defizite von der App nun rasch möglichst behoben werden müssten.
Der Fraktionsvize Konstantin von Notz zählt zu den „eklatanten“ Mängeln von der App unter anderem den Umstand, dass bis heute viele Labore nicht an das System angeschlossen sind und so die Ergebnisse der Tests in der App nicht abgebildet werden können. Des Weiteren sei die Zahl der Nutzer, welche für den effektiven Nutzen der App benötigt werden, trotz den erheblichen Werbekampagnen nicht erreicht worden.

Die Fraktionschefin sieht die Nachverfolgung von Kontakten als zentralen Baustein im Kampf gegen Covid-19 und sagte, gerade jetzt könne die App dazu dienen, um mehr Service und Schutz zu bieten. Zur Attraktivität der App und Gewinnung von mehr Nutzerinnen und Nutzer sollte die Bundesregierung darüber hinaus konkrete Schritte unternehmen. Dazu haben die Grünen angeregt, die App zu einem „Corona-Informationsportal“ auszubauen. In dem Positionspapier der Fraktion heißt es, auf die geltenden Verordnungen zu verweisen würde nicht genügen, es sei eine nutzerfreundliche und redaktionelle Aufbereitung mit Grafiken und verschiedenen Sprachen notwendig. Zudem ist vorgeschlagen worden, die App um ein Kontakt-Tagebuch zu erweitern, da sich nicht alle daran erinnern würden, wo und wann sie mit anderen Personen in Kontakt gekommen sind. Für die Unterbrechung der Infektionskette jedoch seien die Informationen essenziell, sodass die App eine Notizfunktion bieten soll, in welcher als Stütze des Gedächtnisses schlagwortartig Standorte, der Verlauf von Reisen und andere Informationen eingetragen werden können. Bei einem erhöhten Covid-19-Risiko wollen die Grünen über die App zudem den Zugang zu den Tests erleichtern. Bei der höchsten Warnstufe von der App müsse der Zugang zu einer direkten Beratung über eine Telefon-Hotline des öffentlichen Gesundheitsdienstes eröffnet werden, welche im Bedarfsfall ebenfalls zu einem kostenlosen Test berechtigt.

Die Grünen plädieren zusätzlich dafür, dass ein Angebot dieser Art als Alternative, beispielsweise von Schlüsselanhängern oder Armbänder, bereitgestellt wird, um möglichst vielen Menschen die Nutzung der App zu ermöglichen. Dabei sei wichtig, dass der bestehende und etablierte Datenschutz sowie die IT-Sicherheitsstandards bestehen bleiben, steht im Papier weiter.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile