Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, betrachtet es angesichts der aktuellen Infektionslage in Deutschland als erforderlich, dass die Ministerpräsidenten der Bundesländer bei ihrer Konferenz am nächsten Freitag erneut über Verschärfungen der Abwehrmaßnahmen gegen das Coronavirus beraten, die sie erst beim letzten Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besprochen haben.
Schwesig sagte der Tageszeitung „Bild“ für ihre am Samstag erscheinende Ausgabe, sie beobachte die aktuelle Entwicklung der Zahlen mit Besorgnis. Zwar sei es „gut“ gewesen, die Einführung der Corona-Ampel zu beschließen, aber nun müsse man in der kommenden Woche „bei der Konferenz der Ministerpräsidenten beraten, ob weitere Schritte erforderlich sind“, so die SPD-Politikerin.
Auch Manuela Schwesigs Amtskollege Tobias Hans (CDU), der Ministerpräsident des Saarlandes, kündigte bereits an, er sehe ebenfalls Gesprächsbedarf bei der Ministerpräsidentenkonferenz. Hans will allerdings zunächst noch abwarten, wie sich die Infektionslage bis dahin weiterentwickelt. Er erklärte gegenüber der „Bild“, sein Bundesland habe die bei der letzten Konferenz gefassten Beschlüsse schnell in die Realität umgesetzt und schon am letzten Wochenende auf das zunehmende Infektionsgeschehen reagiert, indem es eine landesweite Verschärfung der bereits geltenden Maßnahmen beschlossen habe. Ob das ausreichend gewesen sei, werde „sich in den kommenden zehn bis vierzehn Tagen zeigen“, so der christdemokratische Politiker. Bevor man weitere Maßnahmen ergreife, solle man diese Zeit erst einmal verstreichen lassen. Hierüber werde man am Freitag der nächsten Woche auch bei der Ministerpräsidentenkonferenz sprechen. Diese werde aufgrund der Corona-Epidemie jetzt wieder nur online stattfinden.
Der saarländische Ministerpräsident machte deutlich, die Regeln könnten „nur dann Erfolg haben, wenn die Menschen sich daran halten.“ Ansonsten müsse man mit noch härteren Einschränkungen rechnen. Bei der Bekämpfung der Epidemie handele es sich um einen Kampf gegen einen „unsichtbaren Gegner“, und ein solcher Kampf sei nur gemeinsam zu gewinnen. „Es liegt in unserer Hand, wie gut wir durch die Coronakrise kommen“, unterstrich Hans.
Redaktion poppress.de, A-1010413
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