Zwei Drittel der AfD-Wähler unterhalten sich nur selten bis gar nicht mit solchen Personen über politische Themen, die andere Meinungen vertreten als sie selbst. Wähler der anderen Parteien erleben deutlich öfter Widerspruch und kontroverse Diskussionen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin. Wie das Nachrichtenportal „Watson“ aktuell berichtet, fallen die Anhänger der AfD gemäß dieser Untersuchung hinsichtlich ihrer Kommunikationsgewohnheiten gleich in mehrfacher Hinsicht auf. 61 Prozent der AfD-Wähler sprechen demnach oft oder sehr oft mit ihrem eigenen Partner über Politik, 58 Prozent mit ihren Bekannten außerhalb der Beziehung. Bei den Anhängern der anderen großen Parteien fällt dieser Anteil geringer aus.

Auch fällt auf, dass die Unterstützer der AfD bei solchen Gesprächen – sowohl innerhalb der Beziehung als auch mit anderen Bekannten – überdurchschnittlich oft die gleichen Ansichten vertreten wie ihre Gesprächspartner. Zwei Drittel der AfD-Wähler geben an, sie hätten selten oder nie eine andere politische Meinung als ihr Partner. Bei den Unterstützern aller anderen Parteien kommt es hingegen deutlich öfter zu solchen Meinungsverschiedenheiten. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei politischen Gesprächen im Bekanntenkreis der Befragten. Zudem fällt auf, dass AfD-Anhänger sich in erster Linie nur mit solchen Personen über politische Themen unterhalten, die ebenfalls die AfD wählen. Wie die Studie feststellt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein AfD-Wähler sich mit einem Gleichgesinnten über Politik austauscht, sechsmal so hoch wie die, sich mit einem Unterstützer einer anderen Partei über solche Themen zu unterhalten. Bei Anhängern der FDP ist die Wahrscheinlichkeit, mit Personen gleicher Ansichten anstatt mit Andersdenkenden zu sprechen, nur etwa viermal so hoch. Bei den Unterstützern der Unionsparteien, der SPD und der Linken ist diese Wahrscheinlichkeit nur etwa doppelt so hoch, und bei den Anhängern von Bündnis 90 / Die Grünen ist sie sogar nur um 30 Prozent erhöht.

Wie die Untersuchung weiterhin aufzeigt, gibt es auch Unterschiede im Online-Verhalten. So liken, teilen oder kommentieren AfD-Wähler wesentlich häufiger Inhalte mit politischen Themen in den sozialen Netzwerken. Unter denjenigen Personen, die im Internet politische Inhalte lesen, werden diese interaktiven Funktionen etwa bei Facebook oder Twitter von 53 Prozent der AfD-Wähler und auch von 51 Prozent der Linken-Anhänger genutzt. Bei den Unterstützern von CDU und CSU tun dies hingegen nur 18 Prozent, und sogar nur 17 Prozent der FDP-Wähler nutzen die Möglichkeiten zum Liken, Teilen oder Kommentieren.

Redaktion poppress.de, A-1010413