Der saarländische Ministerpräsident und CDU-Politiker Tobias Hans warnt vor dem Zusammenbrechen des Gesundheitssystems während der Covid-19-Pandemie.
Der CDU-Politiker sagte gegenüber der „Bild am Sonntag“ am 01.11.2020, die Situation sei alarmierend und erschreckend, welche in vielen von den 1.900 Krankenhäusern in Deutschland schon bald zu einem Kollaps führen könnte.
Klinken würden von der Versorgung wegfallen, Notaufnahmen abgemeldet und Stationen geschlossen und dass ausgerechnet während der zweiten Welle von Covid-19, wo jeder Beatmungs- und Intensivplatz dringend benötigt werde, so Tobias Hans. Grund dafür sei erkranktes oder fehlendes Personal in der Pflege und es würden Verhältnisse wie in Italien und Triagen drohen, wenn hier nicht gegengesteuert werde, führte Tobias Hans weiter aus.
Gegenüber der Sonntagszeitung sagte der Präsident der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin Uwe Janssens, dass in einigen Bundesländern ganz klar nicht mehr viel Spielraum vorhanden sei. In Bremen sind 17 Prozent der Intensivbetten und in Berlin 14 Prozent frei. Uwe Janssen erklärte, dass dies unter anderem daran liege, dass viele Kliniken nach wie vor Routineprogramme wie Operationen an Gelenken oder Magen-Bypässe durchführen würden, da vielen, solange es nicht Freihaltepauschalen wie im April 2020 geben werde, sonst der Ruin drohe. Im Übrigen sei die damalige Situation viel weniger dramatischer gewesen, als das, was jetzt bevorstehe, so der Präsident der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.
Aufgrund der Situation hat Tobias Hans einen Rettungsschirm für die Kliniken gefordert, da diese dringende Unterstützung benötigen. Den Krankenhäusern würde nebst dem Engpass beim Personal auch der finanzielle Kollaps drohen. Sein Vorschlag lautet dahingehend, dass die Freiheitspauschale dringend wieder eingeführt werden muss, damit die Kliniken in den kommenden Wochen und Monaten wieder finanziell abgesichert sind. Der Bund müsse zudem ein starkes und neues Förderprogramm für Pflegestellen initiieren. Die Schaffung von mehr Stellen in den Ämtern für Gesundheit sowie der Pakt für eine Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes müsse vorgezogen werden.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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