Die Männer in Deutschland sind mit ihrer Arbeit weniger zufrieden als der Schnitt innerhalb der Europäischen Union, wie eine Untersuchung ergab.
Etwa 22 Prozent der Männer ab 16 Jahren waren in Deutschland im Jahr 2018 nicht zufrieden mit ihrer Arbeit. Dies gab das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag in Wiesbaden bekannt.
Im europaweiten Durchschnitt war dies nur bei 17 Prozent der Fall. Über die Hälfte der Männer in Deutschland (55 Prozent) gab an, sie sei mit ihrer Arbeit einigermaßen zufrieden. Hier lag der EU-Durchschnitt bei 59 Prozent. Weitere 23 Prozent sagten, sie seien mit ihrer Arbeit sogar sehr zufrieden (24 Prozent im EU-Schnitt). In den wirtschaftlich weniger starken Staaten der Europäischen Union sind die Männer mit ihrer Arbeit besonders unzufrieden. Am häufigsten ist dies in Bulgarien (36 Prozent) der Fall, es folgen Griechenland (30 Prozent) und die Slowakei (23 Prozent) und direkt danach Kroatien, Litauen und auch Deutschland mit jeweils 22 Prozent. Besonders gering war der Anteil der Männer, die mit ihrer Arbeit nicht zufrieden sind, in Finnland (fünf Prozent) und den Niederlanden (acht Prozent).
Gegenüber 2013 ist in Deutschland der Anteil der Männer, die mit ihrem Job unzufrieden sind, somit leicht gesunken. Damals gaben noch 23 Prozent der Befragten an, sie seien nicht zufrieden. Seit damals nahm dieser Wert in Deutschland um 1,4 Prozentpunkte ab, im EU-Durchschnitt waren es sogar 2,5 Prozentpunkte.
Bei Männern in Deutschland, die zur Altersgruppe der 15- bis 64-Jährigen gehören, lag die Erwerbstätigenquote im Jahr 2019 bei etwa 80 Prozent. Nur in Tschechien, den Niederlanden und Malta war die Quote mit je 82 Prozent noch höher. Im europäischen Vergleich waren diese Männer somit überdurchschnittlich häufig erwerbstätig, hier lag der Schnitt bei 74 Prozent. Um hier einen Vergleich mit den Frauen zu ziehen: diese kamen in Deutschland auf eine Erwerbstätigenquote von 73 Prozent, dies sind neun Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt der EU, wie die Wiesbadener Statistiker erläuterten.
In der Bundesrepublik waren im Jahr 2019 zehn Prozent der erwerbstätigen Männer in Teilzeit beschäftigt. Dies lag nur unwesentlich über dem EU-Durchschnitt – hier waren es neun Prozent. Hier zeigen sich im Vergleich mit den erwerbstätigen Frauen deutliche Unterschiede. Fast die Hälfte (47 Prozent) der erwerbstätigen Frauen in Deutschland war teilzeitbeschäftigt, dies waren etwa 15 Prozentpunkte mehr als im Durchschnitt der gesamten EU. Die anteilig meisten Männer in Teilzeitbeschäftigung gab es in der EU im Jahr 2019 in den Niederlanden. Hier arbeiteten 28 der Männer in Teilzeit. Dahinter folgten die skandinavischen Staaten Dänemark mit 15 Prozent und Schweden mit 13 Prozent. In den letzten zehn Jahren hat sich der Anteil der in Teilzeit beschäftigten Männer nur langsam erhöht. In Deutschland, wie auch in der EU insgesamt, nahm er in diesem Zeitraum nur um etwa einen Prozentpunkt zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
Redaktion poppress.de, A-1010413
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