Nach der Meinung des Vizekanzlers Olaf Scholz ist der knappe Ausgang der Wahlen in Amerika auch eine Warnung an Deutschland.
Olaf Scholz schreibt in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“, 8. November 2020, die Auszählung der Stimmen in den Vereinigten Staaten sei nicht nur ein tagelanger Polit-Krimi, sondern auch eine eindringliche Warnung, auch an Deutschland, wohin es führen könne, wenn sich die Gesellschaft spalten lasse.
Es sei in Amerika nicht allein die Gegensätzlichkeit zwischen Arm und Reich, welche das Land spalten würde, sondern auch der Gegensatz zwischen den Bewohnern einer Großstadt und der Bevölkerung auf dem Land. In Deutschland sei ebenfalls zu beobachten, dass die Gesellschaft „auseinanderlaufe“ und einige würden sich als Bürgerin oder Bürger der zweiten Klasse führen, während andere wiederum glauben würden, dass ein „gelungenes Leben“ nur mit einer tollen Altbauwohnung und Studium möglich sei, führte der Vizekanzler weiter aus und bezeichnete die Entwicklung als schlecht. Das Gemeinwesen würde nur dann auf Dauer gut funktionieren, wenn es alle in der Gesellschaft, angefangen vom Kellner im Kaffee-Shop über die Direktorin des Theaters und die Frau bei der Feuerwehr bis hin zum Facharbeiter am Fließband als gemeinsame Angelegenheit begriffen werde.
Der Finanzminister des Bundes hat zur Übung an mehr gegenseitigem Respekt an die deutsche Bevölkerung appelliert. Es sollte sich Niemand für etwas Besseres halten, sagte der Vizekanzler. Er halte es für falsch, dass mitunter über großstädtische „Latte-Macchiato-Trinker“ gelästert werde. Jedoch sei wichtig, dass derjenige, welcher den Kaffee bestellt, demjenigen mit Respekt begegne, welcher diesen zubereite und servieren und dass der Kellner einen angemessenen Lohn erhalten würde. Um diese Frage werde es in den kommenden Wochen und Monaten in Deutschland in der Auseinandersetzung bei der Politik auch gehen, so Olaf Scholz.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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