Der Präsident des Weltärztebundes Frank Ulrich Montgomery warnt vor bundesweit schnellen Öffnungen im Covid-19-Lockdown.
Frank Ulrich Montgomery sagte der „Passauer Neuen Presse“ in der Online-Ausgabe, es würde, unabhängig von den Inzidenzwerten, regional abgestufte Lockerungen benötigt.
Gemäß dem hoffentlich zwischenzeitlich vorliegenden Plan, so der Weltärztepräsident, wäre es klug, regional und lokal ab dem Unterschreiten von der magischen Inzidenz-Grenze von 50 die Lockerungen vorzunehmen. Das würde heißen, wenn in einem Landkreis oder einer Stadt die Inzidenz bei 25 liege, dass man sich dort freier als in anderen Gebieten mit den höchsten Infektionsraten bewegen können sollte, erklärte der Präsident der Weltärzte. Jedoch könne nicht generell einfach geöffnet werden. Dort, wo dies getan werde, müssten die Folgen engmaschig beobachtet werden, um sich nicht in die Gefahr zu begeben, erneut eine Welle der Ansteckung zu erleben, was um jeden Preis verhindert werden müsse.
Zu warten, bis die Inzidenzen überall unter zehn sind, wäre gemäß Frank Ulrich Montgomery aus medizinischer Sicht das Klügste. Jedoch sei dies in einem föderalen Staat nicht möglich und eine , „coronamüde Bevölkerung“ würde dies auch nicht hinnehmen. Aus diesem Grund dürfe die Geduld der Menschen nicht überstrapaziert werden, jedoch müsse ihnen gesagt werden, welches Risiko sie eingehen. Generell würde gelten, dass, je mehr Menschen geimpft seien, desto weniger Einschränkungen würden noch erforderlich sein.
Vorsichtig optimistisch zeigte sich der Präsident des Weltärztebundes in Bezug auf den russischen Covid-19-Impfstoff Sputnik V und sagte, in der Vergangenheit habe Russland immer ein ausgesprochen gutes Impfwesen gehabt. Für Sputnik V sei zwischenzeitlich bei der Arzneimittelbehörde der Europäischen Union EMA die Zulassung beantragt worden. Frank Ulrich Montgomery sieht es gewährleistet, dass es sich um einen guten Impfstoff handelt, wenn dieser von der EMA zugelassen wird und würde laut eigenen Aussagen nicht den leisesten Zweifel an der Verwendung in Deutschland hegen.
Frank Ulrich Montgomery kritisierte, im Hinblick auf die Debatte, ob in Deutschland geimpfte Menschen Sonderrechte erhalten sollten, die Position des Deutschen Ethikrates, welcher dies ablehnt. Der Präsident der Weltärzte ist der Meinung, dass dem Rat der Mut fehlen würden, um den Menschen, welche sich beim Impfen einem sozialen Akt der Solidarität unterzogen oder solchen, die eine Krankheit hinter sich haben, die Grundrechte wieder einzuräumen. Die Voraussetzung, dass die Impfung zu der Immunität führt, gelte natürlich. Wenn allen Menschen ein Angebot zum Impfen gemacht worden sei, müssten diese von den Beschränkungen befreit werden. Insofern sei die Position des Ethikrates mut- und kraftlos, erklärte Frank Ulrich Montgomery.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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