Etwa 2,5 Milliarden kostete bisher die Ausgabe von Schutzmasken vorerkrankte Menschen und Menschen über 60 Jahren.
Auf Anfrage der FDP Fraktion bestätigte das Bundesgesundheitsministerium als Antwort auf die Anfrage aus der Fraktion der FDP, die kostenlosen Corona-Masken für über 60-Jährige und Menschen mit Vorerkrankung habe bisher circa 2,5 Milliarden Euro gekostet. Darüber berichtete jetzt der Fernsehsender ntv.
Die Kosten verteilen sich auf Versand und Druck. Diese Versandgutscheine alleine hätten den Staat etwa 31 Millionen Euro gekostet. In genauen Zahlen sind dies für den Druck der Scheine 9,6 Millionen Euro. Die an die Krankenkasse erfolgte Lieferung belief sich auf 360.000 Euro: Diese waren gleichzeitig mit dem Druck beauftragt worden.
Allein für das Porto fielen pro Brief um die 60 Cent an: Das ergab dann insgesamt gut 21 Millionen Euro an Kosten. Für satte 35,3 Millionen Euro wurden Gutscheine gedruckt, die an Versorgungsberechtigte gehen sollten. Bis auf einen kleinen Rest wurden diese dann an die Kassen von der Bundesdruckerei verschickt. Dabei handelte es sich um 115.000 Stück, so die Aussage des Ministeriums auf die Anfrage.
Gegen die kostenlose Ausgabe der Masken hat die FDP nichts einzuwenden. Jedoch ist die Partei der Meinung, dass Kosten und Aufwand extrem hoch seien. Es sei durchaus richtig, schutzbedürftige Personengruppen mit Masken zu versehen, wenn dies zum Schutz gegen die Corona-Pandemie beitrage, so Wieland Schinnenburg, der Gesundheitsminister der Partei. Jedoch, so der Minister, habe Jens Spahn, Bundesgesundheitsminister, ein extrem teures Verfahren ausgesucht, das noch dazu ausgesprochen bürokratisch gewesen sei.
Zweieinhalb Milliarden Euro seien einfach zu viel. Auf jeden berechtigten Bürger bezogen sind das über 70 Euro. Klar sei doch, dass es wesentlich billiger gewesen wäre, über Paketdienst oder Post die Corona-Masken an die berechtigte Personengruppe zu senden. Man habe dieses Vorgehen jedoch nicht einmal in Erwägung gezogen, geschweige denn geprüft.
Einmalig wurden bis zum 6. Januar an alle Berechtigten jeweils drei Masken verteilt, die man auch ohne Gutschein in Apotheken holen konnte. Voraussetzung: Kunden mussten belegen, dass sie berechtigt sind. Man überwies zu diesem Behufe für dieses Vorgehen 491,4 Millionen Euro an den Notdienst- und Nachtfonds des Deutschen Apothekerverbands.
Dann wurden im Januar seitens der Krankenkassen von der Bundesdruckerei gedruckte, fälschungssichere Berechtigungsscheine für sechs Schutzmasken pro Berechtigtem/r verschickt. Auftraggeber: die Bundesregierung. Damit können sich Berechtigte bis heute Masken in Apotheken holen. Für die beiden ersten Jahresmonate gibt es ebenso wie für Februar bis April sechs Corona-Masken pro berechtigter Person.
Somit kalkuliert die Bundesregierung mit Kosten von gut einer Milliarde Euro für Februar und Januar und weiter mit 0,8 Milliarden für den nächsten gültigen Zeitraum zwischen Mitte Februar und April. Nicht enthalten sei dabei die Erstattung des Aufwands für Verwaltung der Krankenkassen. Zwei Euro eigener Beteiligung, die jeder Berechtigte für seine Masken zu zahlen hat, bleiben in den Apotheken. Sie werden dann mit dem Anspruch auf Erstattung seitens der Apotheken verrechnet, so weiter.
Zunächst erhielten Apotheken am Jahresanfang sechs Euro pro Maske. Nach dem Fall der Preise waren es knapp vier Euro. Die Summe für die Erstattung von sechs Euro hatte sich auf eine Markterhebung bezogen, die das Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegeben hatte.
Stichtag war hier der neunte Oktober 2020. Damals hieß es laut Preisentwicklung verschiedener Preisklassen von Masken, man rechne pro FFP2-Maske mit 4,29 Euro und zwar netto. Das entspreche brutto 5,11 Euro. Das Ministerium räumt ein, die Kosten für Beschaffung hätten sich verringert. Stichproben zeigten, dass der im Großhandel gezahlte durchschnittliche Preis für FFP2-Masken von 1,62 Euro auf 40 bis 80 Cent gefallen sei. Die Preisspanne im Einzelhandel sei mit 90 Cent bis 1,50 Euro zu beziffern.
Redaktion poppress.de, A & Omega
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