Der Ministerpräsident von Sachsen Michael Kretschmer von der CDU fordert die strikte Umsetzung der vereinbarten „Notbremse“ zwischen Bund und Ländern.

Kairo – Helfer haben erste Erfolge im Suezkanal erzielt, dies nach fast einer Woche durch Ziehen, Schieben sowie Baggern. Am Montagmorgen ist das gewaltige Containerschiff mit dem Namen „Ever Given“ zum Teil freigelegt worden.
Laut den Informationen von Leth Agencies, Anbieter für Kanaldienste, befindet sich der Bug noch auf dem Grund.

Unterstützt wird die Bergung unter anderem durch das Unternehmen Boskalis. Der Chef des Unternehmens Peter Berdowski sagte im niederländischen Radio am Montagmorgen, dass sich etwas bewegen würde und das sei eine gute Nachricht, jedoch würde der Bug noch festsitzen und aus diesem Grund sei es zu früh für eine Entwarnung. Nun hoffen die Berger, im Laufe des Tages das Schiff mit Hilfe von einem weiteren Schlepper vollumfänglich befreien zu können. Wenn das nicht gelingen sollte, muss unter Umständen doch noch das Abladen von Containern in Betracht gezogen werden, was sich, nach den Aussagen von Experten, sehr zeitraubend gestaltet. Zuvor hat der Dienstleister Inchcape Shipping mitgeteilt, das 400 Meter lange Schiff sei in den schwimmenden Zustand versetzt worden.

Das Containerschiff mit dem Namen „Ever Given“ entspricht laut der Kanalbehörde ungefähr der Größe des Empire State Buildings in New York.

Die Kanalbehörden haben mitgeteilt, dass das Schiff zu achtzig Prozent bewegt worden ist und sich das Heck jetzt ungefähr 100 Meter vom Ufer entfernt befindet. Im Morgengrauen haben zehn Schlepper aus vier verschiedenen Richtungen versucht, das riesige Schiff zu bewegen. Falls die weiteren Versuche zur Freilegung des Containerschiffes erfolglos bleiben sollten, hat der Präsident von Ägypten Abdel Fattah al-Sisi die Vorbereitung zur teilweisen Entladung von Containern angeordnet.
Während mehreren Tagen haben Bergungs- und Hilfsteams mit Baggern und Schleppern versucht, das Schiff von einem japanischen Besitzer, welches am vergangenen Dienstag aufgrund gelaufen ist, zu befreien.

Seitens der dänischen Reederei Maersk hat es geheißen, dass es trotz der Fortschritte noch sechs Tage oder länger dauern könnte, bis die ganze Warteschlange abgelaufen sei.
Gemäß Angaben der Kanalbehörde haben zuletzt auf beiden Seiten vom Kanal rund 370 Schiffe auf die Durchfahrt gewartet. Am Montag hat der Nachrichtendienst für Finanzen Bloomberg berichtet, dass sich 450 Schiffe im Stau befinden. Zwischenzeitlich haben mehrere Reedereien damit angefangen, die Schiffe über das Kap der Guten Hoffnung (Afrika) umzuleiten.

Zunächst war unklar, zu welchem Zeitpunkt die „Ever Given“ die Fahrt im Kanal Richtung Norden nach Rotterdam fortsetzen kann. Das Containerschiff soll vorerst, gemäß dem Vorsitzenden der Kanalbehörde Admiral Rabi, am Großen Bittersee, welcher sich am nördlichen Ende des Suezkanals befindet, untersucht werden.
Des Weiteren sollen Ermittlungen die Unfallursache klären.

Im Internet sind am Montagmorgen Videos kursiert, welche erleichterte Crew-Mitglieder von anderen Schiffen, welche sich im Kanal befinden, gezeigt haben. Ein sich an Bord befindender Mann hat den Daumen nach oben gestreckt und gesagt „Das Boot schwimmt“. Bei einem der Videos ist die Aussage „Alhamdulillah“, zu Deutsch Gott sei Dank, wiederholt zu hören.

In Deutschland sind insbesondere der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Auto- und Chemieindustrie von der Blockade betroffen. Aus der Deutschen Industrie- und Handelskammertag hieß es, dass die jeweilige Branche die Bestandteile zur Produktion aus Asien erhalten. Der Transport erfolgt über den Suezkanal. Aus diesem Grund werden von den Unternehmen bei Seetransporten Puffer von zwei bis fünf Tagen eingeplant. Jedoch würde im Fall einer längeren Sperrung zeitweise der Stillstand von der Produktion drohen. Auch ohne die Sperrung sei die Lage für die deutsche Industrie bereits angespannt. Zu Beginn der Woche sind die Preise für Öl gesunken, unter anderem aufgrund der Fortschritte im Kanal. Für den Transport von Erdöl stellt der Suezkanal eine wichtige Route dar und bietet mit der Verbindung des Mittelmeers mit dem Roten Meer zwischen Europa und Asien den kürzesten Weg für die Schifffahrt. Nach Angeben von den Behörden des Suezkanals haben im Jahr 2020 nahezu 19.000 Schiffe die Wasserstraße durchquert. Dem Kanal sind durch die Blockade bisher Einnahmen zwischen 13 und 14 Millionen Dollar täglich verloren gegangen.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile