Wie das Forsa Institut ermittelt, liegt CSU-Chef Markus Söder bei den Umfragen für eine Direktwahl weiterhin vor seinem Konkurrenten Armin Laschet
Das RTL/n-tv-Trendbarometer hat gleichzeitig Umfragewerte für die möglichen Gegenkandidaten bei der Bundestagswahl, Annalena Baerbock von den Grünen und Olaf Scholz (SPD) ermittelt. Bei einer möglichen Direktwahl würden sich 40 Prozent der Befragten für Söder entscheiden. Für Baerbock würden 23 Prozent stimmen, während auf Scholz 16 Prozent der Meinungen entfallen würden.
Bei einer fiktiven Kanzlerkandidatur von CSU-Chef Laschet ist das Ergebnis völlig anders. Der Kandidat der CDU käme bei einer möglichen Direktwahl auf 19 Prozent der Befragten. Er läge damit hinter der Kandidatin der Grünen, Baerbock, mit 23 Prozent der Stimmen und knapp vor Scholz, für den sich 16 Prozent der Befragten entscheiden würden. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Meinungsumfrage ist, dass sich die Unionsparteien mit einem möglichen Kanzlerkandidaten Armin Laschet auf massive Verluste bei der Bundestagswahl einstellen müssten. Eine Mehrheit der Wähler, die bei der Wahl 2017 der CDU oder CSU ihre Stimme gaben, würden die Parteien jetzt nicht mehr wiederwählen. Aktuell würden sich nach Befragung von RTL/n-tv-Trendbarometer noch 27 Prozent der Stimmberechtigten bei der Bundestagswahl für die CDU/CSU entscheiden. Selbst von diesen Anhängern sind mit 65 Prozent nur knapp zwei Drittel der Befragten mit einem möglichen Bundeskanzler Armin Laschet einverstanden. Die restlichen 35 Prozent der derzeitigen Wähler würden nach der Umfrage bei einer Kanzlerkandidatur von Laschet entweder eine andere Partei wählen oder nicht zur Bundestagswahl gehen. Noch deutlicher fällt das Votum in Bayern und Ostdeutschland aus. Dort würden 39 Prozent der bisherigen Unionsanhänger Ihre Entscheidung bei der nächsten Bundestagswahl revidieren, sofern Laschet Kanzlerkandidat wird. Einen dramatischen Höhepunkt erreicht die Wähler-Abwanderung bei der Gruppe der 18 bis 29-jährigen Anhänger der Union. Hier würden sich mit 44 Prozent fast die Hälfte der bisherigen Wähler von der Union abwenden, sofern Laschet als Kanzlerkandidat aufgestellt wird. Laut Forsa kostet der „Laschet-Faktor“ die Unionsgemeinschaft fast ein Drittel der aktuellen Wähler. In einem neu gewählten Bundestag würde die Union fast 100 Sitze weniger erhalten als bei der Wahl 2017. Mit dem Kanzlerkandidaten Laschet erhielte die Union im neu gewählten Bundestag nur noch 148 Mandate (minus 98). Insgesamt 2.003 Personen wurden für die Erhebung der Daten in der Zeit vom 13. bis 16. April befragt.
Redaktion poppress.de, Adlerflug
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