Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat die Empfehlung für die Covid-19-Impfung aktualisiert und spricht eine Empfehlung künftig für alle 12- bis 17-Jährigen aus.
Anfang Juni 2021 hat das Experten-Gremium für Kinder und Jugendliche ab dem Alter von 12 Jahren eine Covid-19-Impfung lediglich bei bestimmten Indikationen empfohlen, zum Beispiel bei bestimmten Vorerkrankungen. Basierend auf neuen Überwachungsdaten, insbesondere aus dem Impfprogramm der USA mit fast 10 Millionen Kindern und Jugendlichen, welche geimpft sind, können jetzt mögliche Risiken ausgehend von der Impfung für diese Altersgruppe zuverlässiger quantifiziert sowie beurteilt werden, hat es in der Erklärung am Montag geheißen.
Als Nebenwirkungen der Impfung müssten die sehr seltenen Herzmuskel-Entzündungen, welche bevorzugt bei jungen männlichen Personen im Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung beobachtet worden sind, gewertet werden. Bei der Mehrzahl von den Fällen sind die Patienten mit einer Entzündung am Herzmuskel hospitalisiert worden, der Verlauf jedoch war mit der entsprechenden medizinischen Versorgung gemäß der Stiko ohne Probleme.
Im Umkehrverfahren haben aus dem Ausland neuere Untersuchungen jedoch darauf hingewiesen, dass Beteilungen vom Herzen durchaus auch bei der Erkrankung an Covid-19 auftreten würden. Bislang sind zudem nach der mRNA-Impfung keine Signale, insbesondere auch nicht bei Jugendlichen und Kindern, in Bezug auf weitere schwere Nebenwirkungen aufgetreten.
Aktuelle mathematische Modellierungen, welche die jetzige Delta-Variante, die dominiert, hätten schließlich ergeben, dass in einer möglichen vierten Infektionswelle ein deutlich höheres Risiko für Jugendliche und Kinder für eine Covid-19-Infektion besteht. Laut Stiko bleibt unsicher, ob und wie häufig bei Kindern und Jugendlichen Long-Covid auftreten wird.
Die Stiko ist, nach sorgfältiger Bewertung der Daten und den neuen wissenschaftlichen Beobachtungen, zur Einschätzung gekommen, dass die Vorteile, nach dem gegenwärtigen Wissensstand, der Impfung bei der Gegenüberstellung des Risikos von den sehr selten vorkommenden Nebenwirkungen einer Impfung, überwiegen. Das Gremium hat sich jedoch ausdrücklich dagegen ausgesprochen, dass bei Kindern und Jugendlichen eine Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe gemacht wird.
Der formelle Beschluss bezüglich der neuen Empfehlung ist noch ausstehend, gilt jedoch als Formsache. Bereits den vollen Schutz haben rund 15 Prozent gemäß den Daten vom Montagmorgen, nahezu ein Viertel der 12-bis 17-Jährigen haben mindestens eine Impfung gegen Covid-19 erhalten.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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