Ulrich Lilie hat sich in seiner Funktion als Präsident der Diakonie Deutschland für eine Impfpflicht des Personals in Alten- und Pflegeheimen, Kindergärten und Einrichtungen für Behinderte ausgesprochen.
Das Pflegepersonal in solchen Einrichtungen trage eine besondere Verantwortung. Deshalb sei er für „eine Impfpflicht für alle Menschen, die in diesen Einrichtungen arbeiten”, sagte Lilie während eines Interviews mit dem Infosender Phoenix. Das gelte auch für das dort beschäftigte Küchen- und Reinigungspersonal.
Der fatale Anstieg von Todesopfern müsse verhindert werden. Lilie sieht dringenden Handlungsbedarf, wenn „wir nicht einfach sehenden Auges in Kauf nehmen wollen, dass Debatten geführt werden, während jeden Tag ein Flugzeug abstürzt, mit Menschen, die das mit ihrem Leben bezahlen.” Durch die Einführung einer Impfpflicht für Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen erhofft sich Lilie, dass „moralisierende” Diskussionen überflüssig werden. Aufgrund der vorliegenden Daten und Fakten sei es möglich, stattdessen eine rationale Diskussion zu führen.
Der Diakonie-Präsident hält auch darüber hinausgehende Maßnahmen für unvermeidbar. Es sei schon viel zu spät. Es sei jetzt notwendig, schnell viele Maßnahmen parallel durchzuführen. Konkret meinte er damit das Impfen, das Testen und das Boostern von Menschen in Deutschland.
Er forderte die künftige Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP dazu auf, umgehend eine „Task-Force” einzurichten. Daran müssten politische Entscheidungsträger aus Bund und Ländern genauso beteiligt sein wie Fachleute. Eine solche Task-Force müsse sich zum Ziel setzen, vorausschauend Sicherheiten zu schaffen, nicht hinterherzulaufen und eine „wirklich präventive Politik” zu machen.
Redaktion poppress.de, Kindskopf
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