Sportpsychologe Georg Froese prognostiziert aufgrund fehlender Fans eine sinkende Zahl von Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern.
Das Publikum bei einem Fußballspiel hat erheblichen Einfluss auf die Schiedsrichterleistung. Die Fans mit ihren Gesängen und Pfiffen stellen einen nicht zu unterschätzenden Stressfaktor für Schiedsrichter dar, betont Georg Froese, Sportpsychologe. Bei Geisterspielen gibt es durch die ruhigere Atmosphäre mehr Zeit zum Reflektieren und weniger Druck. Auch das Verhalten der Spieler und das Spielgeschehen wird durch das Ausbleiben der Fanreaktionen nachdrücklich verändert. Was für die Schiedsrichter negativer Stress ist, wirkt auf die Spieler als Motivation. Ich gehe davon aus, dass es einigen Fußballern nicht gelingen wird, die notwendige Anspannung für den Wettkampf aufzubauen. Allerdings erwartet der Psychologe kein Ausbleiben von Aggression und Gewalt auf dem Platz. Das entwickelt sich auch aus dem Spiel heraus, ohne die Kulisse. Der Heimvorteil wird auch bei Geisterspielen wirksam. Vielleicht nicht in dem Maße, wie sonst üblich. Die Fans sind ein integraler Bestandteil des Fußballs, aber es gibt darüber hinaus auch noch andere Faktoren. Rituale vor dem Spiel sind zum Beispiel sehr wichtig. Für Mannschaften, die sich im Abstiegskampf befinden, kann es sogar von Vorteil sein, wenn es keine eigene Fangemeinde gibt. Es gibt Situationen, da sind die eigenen Fans der größte negative Stressfaktor, fügt Froese hinzu.
Redaktion poppress.de, NeoMatrix
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